Mobbing in Unternehmen

Februar 27 13:44 2012 Print This Article

Häufig führen unterschiedliche individuelle Interessen, ungleiche Bewertungen von Fakten oder auch differente Strategien in der Bewältigung von Aufgaben sowie persönliche Abneigungen zu Konflikten zwischen Kollegen oder zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzen. Im Normalfall jedoch sind diese Konflikte ein gewöhnlicher Bestandteil der sozialen Interaktion in Organisationen.

Das wirft die Frage auf, inwieweit Konflikte oder kleine Schikanen “normal” sind und ab wann man tatsächlich von Mobbing sprechen kann.

Gelegentlich wird der Begriff Mobbing im Alltagsleben gleichbedeutend mit eher alltäglichen Kontroversen gebraucht. Andererseits ist es manchmal schwer, die volle Tragweite von Mobbing zu erkennen. Folglich ist es meines Erachtens sinnvoll, erst einmal genauer zu betrachten, was Mobbing de facto ausmacht. Das Fachwort Mobbing wird als ” negative kommunikative Handlungen, die gegen eine Person gerichtet sind und die sehr oft und über einen längeren Zeitraum vorkommen und die somit die Beziehung zwischen Täter und Opfer kennzeichnen” definiert.

Was also tun Mobber?
Zunächst einmal wird dem Opfer die Möglichkeit genommen, sich mitzuteilen. Der Gemobbte wird ständig unterbrochen, die Kollegen oder der Vorgesetzte geben ihm keine Möglichkeit mehr sich zu äußern, es hagelt ständige Kritik, Drohungen werden versteckt oder sogar offen ausgesprochen. Zudem erfolgen Angriffe auf die sozialen Beziehungen des Opfers, man spricht nicht mehr mit dem Betroffenen, lässt sich nicht ansprechen, behandelt das Opfer wie Luft.

Eine weitere typische Mobbingstrategie ist gekennzeichnet durch Angriffe auf das soziale Ansehen des Opfers. Es wird hinter dessen Rücken schlecht über den Gemobbten geredet, Gerüchte werden verbreitet, das Opfer wird lächerlich gemacht oder gar verdächtigt psychisch krank zu sein. Im schlimmsten Fall wird das Opfer gezwungen, Arbeiten auszuführen, die dessen Selbstbewusstsein verletzen, der Arbeitseinsatz wird falsch oder in kränkender Weise beurteilt. Auch sexuelle Annäherungen oder Angebote können erfolgen. Der Mobbingprozess impliziert jedoch auch Angriffe auf die Qualität der Berufs- oder Lebenssituation des Opfers. Das zeigt sich, indem dem Betroffenen keine oder sinnlose, bzw. Arbeitsaufgaben weit unter dessen Können zu gewiesen werden. Es ist jedoch auch möglich, dass dem Mobbingopfer ständig neue Arbeitsaufgaben oder Aufgaben, die dessen Qualifikation übersteigen zugewiesen werden, um das Opfer zu diskreditieren.

Bedauerlicherweise greifen Mobber im Extremfall auch zu Angriffen auf die Gesundheit des Opfers. Der Betroffene kann zu gesundheitsschädlichen Arbeiten gezwungen werden, körperliche Gewalt wird angedroht, es können sexuelle Übergriffe erfolgen. Wenn also eine oder auch mehrere der oben beschriebenen Angriffe zumindest einmal pro Woche oder über sechs Monate vorkommen, kann man von Mobbing sprechen.

Wie aber entsteht Mobbing?
Mobbing scheint gehäuft in Arbeitsbereichen aufzutreten, in denen eine qualitative Unterforderung bei paralleler quantitativer Überforderung vorliegt, also wenn eine wenig anspruchsvolle Tätigkeit in hoher Menge gefordert wird. Ebenso verstärken sich die Mobbingtendenzen bei qualitativer und parallel quantitativer Unterforderung – es entsteht das so genannte Langeweile- Mobbing. Darüber hinaus kann auch der Versuch, Leistungsdefizite der Mitarbeiter weniger durch organisatorische oder motivationale Maßnahmen sonder durch Druck auszugleichen, Mobbingtendenzen fördern.

Allerdings können neben diesen Faktoren auch Persönlichkeitsdefizite als Mobbingursache angesehen werde. So kann die Persönlichkeitsstruktur des Gemobbten Anreize bieten, um gerade diese Person zum Opfer zu machen. Dies können unter anderem Leistungsprobleme, Persönlichkeitsstörungen, Auffälligkeiten im Erscheinungsbild oder Krankheiten sein. Häufig ist unklar, ob querulantisches oder auch ängstliches Verhalten den Anlass zu Mobbinghandlungen gibt.

Sowohl für die Analyse als auch für die Beratung und die innerbetriebliche Auseinandersetzung möchte ich hier nachdrücklich darauf hinweisen, dass ein Mobbingopfer in jedem Fall ein Opfer ist und dass es für Mobbing meines Erachtens keinerlei Rechtfertigung geben kann.

Mobbing geht immer von Mobbern aus und gerade hier müssen auch die Veränderungsansätze primär gesucht werden. Dass, das Opfer auch einer individuellen Unterstützung bedarf steht meines Erachtens außer Frage. Dies steht aber zunächst in keinem ursächlichen Zusammenhang mit den Aktivitäten von Mobbern.

Wie entwickelt sich Mobbing?
Zu Beginn des Mobingprozesses stehen zwischenmenschliche Konflikte. Das bedeutet allerdings sicher nicht, dass Konflikte immer nachteilig sind – das Gegenteil ist der Fall. Werden Konflikte konstruktiv bearbeitet führt das zu einer individuellen Weiterentwicklung. Allerdings gibt es einen – wenn auch geringen – Anteil von Konflikten, die zu Mobbing eskalieren. Denkbar ist jedoch das Umkippen von Kommunikationsschwierigkeiten in Mobbing, wenn Konflikte nicht oder nur ungenügend bearbeitet werden und auch, wenn Vorgesetzte längerdauernde Unstimmigkeiten ignorieren.

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