Vom Wohlstand zum Notstand?

März 23 16:02 2012 Print This Article

BWA erkennt dringenden Handlungsbedarf bei der Fachkräftesicherung

Der Arbeitsmarkt wird zum Bewerbermarkt

Die demographische Situation in Deutschland und zunehmende Anforderungen durch Globalisierung und Technologisierung sind Faktoren, die die Fachkräftesicherung in Deutschland gefährden. Die Unternehmen stellt dieser Wandel in Zukunft vor die Aufgabe gut qualifizierte Arbeitskräfte an sich zu binden. Dadurch ist an deutschen Universitäten bereits heute ein Konkurrenzkampf um Absolventen entstanden. Mittelständler beklagen, dass sie dieses Problem nur durch selbständig umgesetzte Initiativen an Schulen und Universitäten lösen können. Um einem Fachkräftemangel entgegen zu wirken muss auf allen Ebenen – politisch, wirtschaftlich und wissenschaftlich – gehandelt werden. Das war das Fazit eines Symposiums mit dem Titel “Wohlstand oder Notstand? Die zwingende Notwendigkeit, systematisch neue Wege im Personalmanagement zu gehen”, das der Bundesverband für Wirtschaftsförderung und Außenwirtschaft (BWA) am 22.03.2012 im Ludwig Erhard Haus in Berlin unter der Schirmherrschaft und Teilnahme des parlamentarischen Staatssekretärs im Bildungsministerium Dr. Helge Braun veranstaltete.

Ferner sprachen und diskutierten Prof. Dr. Holger Rust Fachbereich Wirtschaftssoziologie, Institut für Soziologie der Universität Hannover, Dr. Albert Nussbaum, Geschäftsführer Mercuri Urval GmbH, Roger Dirksmeier, General Manager – Rail Systems, FOGTEC Brand¬schutz GmbH & Co. KG, Andreas GüntherHR Director Europe, A. Schulman AG und Prof. Dr. Lothar Abicht, Institut für Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung gGmbH und Leiter der BWA-Fachkommission “Fachkräftesicherung und Bildung”.

Staatsekretär Dr. Helge Braun stellte heraus, dass dem Fachkräftemangel am besten begegnet werde, wenn sich alle Schichten weiterqualifizieren. Auf der anderen Seite müsse das Problem durch ausländische Arbeitskräfte aufgefangen werden, hierbei müssten mehr noch als die unter hoher Jungendarbeitslosigkeit leidenden EU-Partnerländer die Schwellenländer ins Visier genommen werden.

Den BWA, der sich ausdrücklich der Förderung des Dialogs zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik verschreibt, vertrat Prof. Dr. Dr. h.c. Lothar Abicht. Er stellte die Arbeit der BWA-Kommission Bildung und Fachkräftesicherung vor, eine Kooperation von Wirtschaft und Bildung, deren Ziel es sei eine konstruktive Mitwirkung es sei Antworten für eine kompetente Politikberatung zu finden.

Für die Wirtschaft ergeben sich aus der neuen Situation auch neue Herausforderungen:
“Der Arbeitsmarkt wird zum Bewerbermarkt, Unternehmen stehen also zunehmend im Wettbewerb um ihre Arbeitskräfte”, stellte Dr. Albert Nussbaum von der Personal- und Managementberatung Mercuri Urval GmbH in seinem Vortrag heraus. Dass Unternehmen attraktive Arbeitgeber werden müssen, um in diesem Wettbewerb zu bestehen, wusste aus der Praxis auch Roger Dirksmeier, General Manager – Rail Systems, FOGTEC Brand¬schutz GmbH & Co. KG, zu berichten. Als mittelständischer Unternehmer laufe Fachkräftesicherung nur über Eigeninitiative. Dabei trete man in den Wettbewerb mit der Großindustrie. Um Nachwuchskräfte zu gewinnen müsse man inzwischen regelrecht bei den Universitäten Klinkenputzen. Andreas Günther, HR Director Europe der A. Schulman AG stellte dann die Bedeutung von engagiertem Personal vor, die u.a. zu einer Mitarbeiterbindung führe und beschrieb das weite Feld, in dem sich sein Unternehmen als internationaler Akteur des Personalmanagements betätigte.

Der Wirtschaftssoziologe Prof. Dr. Holger Rust von der Universität Hannover beschrieb in seinem Vortrag einen Graben zwischen verschiedenen Perspektiven, den es zu überbrücken gelte, um auch hoch-gebildete junge Menschen zu erreichen, die sich von einer in der Wirtschaft dominierenden “Kennzahl-gesteuerten” Kultur entfremdet fühlen.
“In den Köpfen der Menschen in den Unternehmen (Führungskräfte und Mitarbeiter gleichermaßen) muss eine Mentalität wachsen, die das eher geisteswissenschaftlich literarische Vermächtnis mit der mathematisch-naturwissenschaftlichen Kompetenz im Hinblick auf unternehmerische Erfolgsvorsorge vereint”, forderte Rust.

Diese dritte Veranstaltung der Reihe “Zukunftsfragen und -technologien am Standort Deutschland” wurde von der BWA-Fachkommission “Innovation” unter der Leitung von BWA-Vizepräsident Stephan Albani und BWA-Senator Michael Schäfer organisiert. Ziel der Veranstaltungsreihe ist es durch eine intensive Beschäftigung mit relevanten sowie aktuellen Zukunftsfragen und -technologien Chancen und Potenzial für den Standort Deutschland und die deutsche Außenwirtschaft herauszuarbeiten.

Über den Bundesverband für Wirtschaftsförderung und Außenwirtschaft e. V.
Wirtschaft – das sind wir alle: Dieser Leitspruch umreißt die Aufgabe des Bundesverbandes für Wirtschaftsförderung und Außenwirtschaft e.V. (BWA), mit gemeinwohlorientierter Politikberatung als Partner der Politik aufzutreten. Mit seinem überzeugenden Einsatz für die nachhaltige Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Deutschlands und eine weltweite ökosoziale Marktwirtschaft nimmt der BWA eine besondere Rolle unter den deutschen Verbänden ein.
Führende Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und öffentlichem Leben bilden gemeinsam den Senat des BWA. Voraussetzungen für eine Berufung in den Senat des BWA sind neben besonderem Erfolg und einer Vorbildfunktion im jeweiligen Tätigkeitsbereich das Eintreten für die Ziele des BWA. Die Mitgliedschaft im Senat ist exklusiv. Sie steht nur Unternehmen von landes- und bundesweiter Bedeutung offen und ist grundsätzlich auf eine Persönlichkeit je Branche beschränkt.
Besondere Kompetenz hat sich der BWA im Bereich Außenwirtschaft erworben. In Partnerschaft mit der United Nations Conference on Trade and Development (UNCTAD) ist er offizieller Träger der Trade Point Federation in Deutschland, einer weltumspannenden Projektdatenbank für Unternehmer. Ein enges Netz von Außenwirtschaftsberatern bietet Mitgliedern des BWA Kontakte und Informationen aus erster Hand in fast allen Regionen der Welt, Kooperationen mit internationalen Wirtschaftsverbänden, regelmäßige Fachveranstaltungen und Außenwirtschaftsreisen begleiten diesen Service.

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