Mamaspa Stuttgart: Die Geburt einer Spa-Marke

by kai | 17/04/2012 21:33

Feminin, verspielt und voll ungewöhnlicher Einfälle – so präsentiert sich das Mamaspa in Stuttgart. Mit ihrer innenarchitektonischen Inszenierung einer neuen Spa-Marke schufen Cyrus Ghanai und Jörg Heinrich einen spielerischen Gegenentwurf zu den puristisch reduzierten Wellnessbereichen, wie sie in Anlehnung an Peter Zumthors Therme Vals allerorten entstehen.

Die Idee zu einer Wellnessoase für Schwangere und junge Mütter hatte Mamaspa-Gründerin Christina Haneberg, als sie selbst schwanger war. Auf der Suche nach Entspannung fand sie kein Wellnessangebot, das auf die speziellen Bedürfnisse werdender Mütter abgestimmt war. Als junge Mutter machte sie sich dann selbst an die Umsetzung. In einem ehemaligen Bürogebäude in der Stuttgarter City fand sie den idealen Ort für ihr künftiges Mamaspa.

Die architektonische Inszenierung dieser speziellen Wohlfühllandschaft übernahmen die Stuttgarter Innenarchitekten Cyrus Ghanai und Jörg Heinrich. Bloß keine Zen-Ästhetik, lautete die Vorgabe von Christina Haneberg. Sie hatte eine “Mischung aus Alices Wunderland und mein wunderbar schräger Beauty-Salon” im Kopf. Mit großem Einfühlungsvermögen und einem Schuss Ironie setzten die Innenarchitekten diese Bauaufgabe auf drei Geschossen um. Im Erdgeschoss entstanden Shop und Empfangsbereich, ein Kinderbetreuungszimmer und die Umkleide. Darüber erstreckt sich auf rund 280 Quadratmetern der Wellnessbereich. In der dritten Etage liegen Yogaraum, Lounge und Sonnenterrasse.

Bunte Matrioschkas (die Puppe-in-der-Puppe-in-der-Puppe), Herzen und zierliche Biedermeiertische empfangen die Besucherin im Rezeptions- und Shopbereich. Augenzwinkernd haben die Innenarchitekten hier modernes Interior-Design mit Kitsch und Retrostil kombiniert. Architektur und Funktion sind dabei untrennbar miteinander verwoben. So ist die Trennwand zwischen Shop und Umkleide Wand, Schrank und Präsentationsfläche zugleich. Wie Icons sind Herzen, Rechtecke und Kreise auf der Shopseite ausgeschnitten und geben den Blick auf die Verkaufsexponate frei. Mit solch ungewöhnlichen Ideen gelang es Ghanai und Heinrich, einen hohen Wiederkennungsgrad zu schaffen – auch das ein Wunsch der Gründerin: Das Ausstattungskonzept sollte auf Filialen übertragbar sein.

Die Umkleide überrascht mit einer Kombination schwarzweißer Blockstreifen und Blümchenstoffen. Streifenmedium sind die Spinde für die persönlichen Sachen der Besucherinnen. Statt wie üblich mit Nummern, sind die Spinde mit den Namen berühmter Diven beschriftet. Getreu dem Motto “Be a diva for one day” können die Gäste hier mit dem Ablegen der Kleidung eine neue, glamouröse Identität annehmen. Ein weiteres Detail der Umkleide sind die Kleiderhalter: Die Bügel hängen an Seilen unter der Decke und können herabgelassen werden. Funktionell ist das eine Anleihe aus dem Bergbau, optisch jedoch haben die mit Blümchenstoff bezogenen Bügel eine anheimelnde Komponente. In der Umkleide liegen extra angefertigte Bademäntel bereit, in denen schwangere Besucherinnen selbst mit dicken Bäuchen noch eine gute Figur machen.

Die schwarzen und weißen Blockstreifen sind Teil eines Farbcodes, der sich im Obergeschoss fortsetzt. In den Duschen des Wellnessbereichs nehmen die Fliesen die schwarzweißen Streifen auf. In den Behandlungskabinen und im Gang sind es einzelne Wandabschnitte, die den Schwarzweiß-Code weiterführen. Dazu kommen Boden- und Wandverkleidungen aus Laminat mit Schiffsplankenoptik. An Meer, Sonne und Strand erinnern auch Holzbänke, die aus Strandgut gefertigt scheinen und ein Mittelmeer-Türkis, in das beispielsweise die Regalnischen im Ruhebereich vor den Anwendungsräumen getaucht sind. Der Industriefußboden wurde hier mit antiken, leicht verwischten Ornamenten bemalt und so die Patina alter Steinfußböden erzeugt.

In den Behandlungskabinen kontrastieren einzelne Wände in Rottönen mit dem ansonsten stillen Weiß des Raumes. Spezielle Liegen mit herausnehmbarem Bauchteil sollen vor allem Schwangeren entspanntes Lagern ermöglichen. Regale und Schränke wurden in den Kabinen wie auch im Ruheraum in die Wände integriert: So gibt es kaum Ecken und Kanten an denen sich auch Besucherinnen mit vorübergehend veränderten Körperdimensionen stoßen können.

Der Spa-Bereich bietet Sauna, Tepidarium, Infrarotkabine, Wellnessduschen und Whirlwannen. Das Einerlei gefliester Wände durchbrachen die Innenarchitekten durch den großzügigen Einsatz von Laminat. Der Materialmix wird durch verschiedene Farben unterstrichen: Fliesenflächen in Schwarz und Weiß, eine Wand aus glänzenden, türkisen Mosaiken und eine Fensterwand mit einem Vorhang aus Metallschnüren in warmen Gold- und Grüntönen. Im Ruheraum des Spa-Bereichs sorgt eine Streublumentapete für eine heimelige Note und auch das rote Samtsofa als Symbol für luxuriöse Gemütlichkeit darf nicht fehlen. Als völlig überdimensionierte Einbauvariante wird das Sofa jedoch weniger als Kitsch denn als ironisches Zitat empfunden. Und bequem ist es allemal – für Schwangere ebenso, wie für gestresste Mütter, die ihre Kleinen im Kinderzimmer in guter Obhut wissen, wie auch für alle anderen Damen, die sich einfach einmal so richtig verwöhnen lassen wollen. Hell, nüchtern und ganz auf die innere Einkehr der Nutzerinnen ausgerichtet ist der Yogaraum im Obergeschoss. Einzig das Schiffsplanken-Laminat erinnert an den Spa-Bereich.

Das Mamaspa richtet sich heute – seinem Namen zum Trotz – an alle Frauen, nicht nur an Mütter. Neben Angeboten, die darauf zielen, spezielle Schwangerschaftsbeschwerden und hormonell bedingte Hautprobleme zu lindern, werden auch klassische Gesichtsbehandlungen und Massagen geboten. Das Konzept kommt nicht nur bei den Stuttgarterinnen an. Christina Haneberg liegen bereits Offerten für Filialen in anderen Städten vor. Für die Mamaspa-Gründerin ist das der Beweis, dass das Interior-Design von Cyrus Ghanai und Jörg Heinrich als Markeninszenierung bestens funktioniert.

Jörg Heinrich,
Jahrgang 1957, ist Interior-Designer mit einem Schwerpunkt auf Markeninszenierungen. Neben Architekturprojekten entwickelt er Ausstellungs- und Verkaufsraumkonzepte sowie Events.
Heinrich hat viele nationale und internationale Projekte für namhafte Unternehmen realisiert, darunter viele für Hansgrohe und Duravit. In der Partnerschaft mit Cyrus Ghanai versteht sich Jörg Heinrich als der konzeptionelle Planer mit Praxisbezug – hier bringt er seine große Erfahrung in der Umsetzung auch komplexer Planungen mit ein.

Cyrus Ghanai,
Jahrgang 1964, ist Diplom-Ingenieur der Innenarchitektur. In seinem beruflichen Werdegang wechseln sich Mikrokosmos und Makrokosmos – Detail und Konzept – immer wieder ab. So gilt Ghanai als einer der kreativsten Badplaner der Republik und hat gleichzeitig viele wegweisende Ausstellungskonzepte für Industrie und Handel in der Badbranche mitentwickelt. Besonderes Augenmerk schenkt der gelernte Tischler der detailreichen Markeninszenierung am Point-of-Sales in Verkaufsraum- und Gastronomiekonzepten. In der Partnerschaft mit Jörg Heinrich ist Cyrus Ghanai der Impulsgeber, der es versteht, auch unkonventionelle Ideen in die beauftragte Architektur sicher einzuarbeiten.

Kontakt:
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Cyrus Ghanai
Möhringer Str. 58/1
70199 Stuttgart
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