Homöopathische Behandlungen vor und nach der Geburt werden in Deutschland immer beliebter. Laut einer Studie von Seracell, Experte im Bereich der Stammzell- und Gewebetechnologie, ist für 75 % von 739 befragten Schwangeren und Müttern* die homöopathische Zusatzausbildung ihrer Hebamme ein wichtiges oder sogar sehr wichtiges Kriterium bei der Auswahl. Dass der Bedarf bei weitem nicht gedeckt ist, zeigt der Umstand, dass nur 30 % der interessierten Frauen sich tatsächlich homöopathisch behandeln ließen. Dagegen erfolgte eine Akupunktur bei 55 % der Schwangeren. Die kleinen Nadeln sind aus vielen Geburtshäusern und Kliniken kaum mehr wegzudenken. Akupunktur kommt nicht nur zur Linderung von Schwangerschafts-Begleiterscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen oder Kopfweh zum Einsatz, sondern ebenso, um den Frauen die Geburt zu erleichtern. Bereits 1998 wurde im Rahmen einer Mannheimer Studie** gezeigt, dass Akupunktur bei Erstgebärenden die ungefähre Geburtsdauer von zehn auf acht Stunden verkürzt. Außerdem empfinde die Frau die Geburtswehen weniger schmerzhaft. Die geburtsvorbereitende Akupunktur kann von Frauenärzten und Hebammen durchgeführt werden, wenn diese entsprechend ausgebildet sind. Meist beginnt die Behandlung in Abständen von sieben Tagen ab der 36. Schwangerschaftswoche. Während bei der Akupunktur die Lage der zu nadelnden Punkte genau festgelegt ist, hat der Arzt oder die Hebamme bei der Homöopathie die Wahl zwischen tausenden von Mitteln, die aufgrund der Persönlichkeit der Schwangeren bzw. Gebärenden sowie unter Berücksichtigung des individuellen “Krankheitsbildes” ausgewählt werden. Interessant: 20 % der im Rahmen der Studie Befragten setzten während der Schwangerschaft auf beide Methoden.
* Rund 65 % der befragten Schwangeren und Mütter sind zwischen 25 und 35 Jahre alt. ** Römer/Weigel/Zieger/Melchert: Veränderungen der Cervixreife und Geburtsdauer nach geburtsvorbereitender Akupunkturtherapie. In: Römer (Hrsg.): Akupunkturtherapie in der Geburtshilfe und Frauenheilkunde. Stuttgart 1998
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