Bessere Datennetze für die intelligente Energienutzung

Oktober 16 12:03 2012 Print This Article

VDE fordert Orientierungsrahmen für smarte Energieinfrastruktur

(ddp direct) Die deutschen Datennetze brauchen einen neuen Anschub. Eine intelligente Energieversorgung kann nur durch eine tiefgreifende Automatisierung der Verteilungsnetze realisiert werden. Es gilt, neue Geschäftsmodelle, Architekturen und Technologien für Smart Grids zu entwickeln und umzusetzen. Politik und Regierung sind gefordert, die entsprechenden Standards einzuführen.

Die deutschen Datenautobahnen sind nicht zukunftsfest. Sie müssen angesichts der bevorstehenden Energiewende besser vernetzt werden. Insbesondere ist der massive Ausbau von flächendeckenden Breitband-Hochgeschwindigkeitsnetzen dringend erforderlich. Gebraucht werden neue Geschäftsmodelle für Smart Grids (intelligente Netze). Nur so ist es möglich, den Energieverbrauch über intelligente Netze so zu steuern, dass wesentliche Einsparungen möglich werden. Zu diesem Schluss kommt das VDE-Positionspapier Die Bedeutung der IKT für den Standort Deutschland, das von Experten der Informationstechnischen Gesellschaft im VDE erarbeitet wurde.

Um das Zusammenwachsen der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) mit der Energie-Infrastruktur zu ermöglichen, müssen neue Konzepte, Architekturen und Technologien entwickelt und umgesetzt werden. Vorschläge dazu haben die VDE-Experten in einem weiteren aktuellen Positionspapier Smart Grid erfordert systemische Sichtweise und neue Geschäftsmodelle erarbeitet. Die Experten beschreiben darin die wesentlichen Ziele und Anforderungen der Verteilungsnetzautomatisierung im zukünftigen Energieversorgungssystem und nennen Optionen für künftige Geschäftsmodelle für Verteilungsnetzbetreiber im Spannungsfeld zwischen Regulierung und Markt. Sie weisen darauf hin, dass eine intelligente Energieversorgung nur durch eine tiefgreifende Automatisierung der Verteilungsnetze und all der Systeme realisiert werden kann, die mit ihnen in Wechselwirkung stehen. Der VDE empfiehlt, standardisierte Schnittstellen zwischen den im Energieinformationsnetz verteilten Komponenten einzurichten und eine gemeinsame Informations- und Diensteplattform zu schaffen. Politik und Regulierung müssen Leitplanken für die Verteilungsnetzbetreiber zwischen Smart Grid und einziehen. Nur durch eine intelligente Vernetzung können Markt- und Netzakteure effektiv zusammenwirken.

Seit über 15 Jahren verzeichnet der individuelle Datenkonsum einen Zuwachs um 50 Prozent bis 100 Prozent pro Jahr. Dieser Trend wird sich nach VDE-Schätzungen in den nächsten zehn Jahren fortsetzen. Zugleich ist die IKT ein starker Wirtschaftsmotor. In Deutschland trägt er etwa ein Viertel zum gesamtwirtschaftlichen Wachstum bei. Diese Entwicklung wird sich nur dann fortsetzen lassen, wenn der Ausbau der Datennetze mit den modernen Energiespar- und Datenspeichersystemen wie Cloud Computing Schritt hält.

Deswegen fordert der VDE, dass der Anteil der Unternehmen an den Fördermitteln der europäischen Forschungsrahmenprogramme (FRP) massiv steigt. Um die Balance zwischen der Grundlagen- und angewandter Forschung auf der einen Seite und der Wirtschaft als Zugpferd für Innovation auf der anderen Seite herzustellen, ist aus VDE-Sicht eine höhere Beteiligung der Wirtschaft als bisher am Gesamtbudget anzustreben. Schließlich geht es bei dem Ausbau der IKT-Infrastruktur nicht nur darum, die Datenautobahnen in Stand zu halten oder bedarfsgerecht zu erweitern. Vielmehr gilt es, die Energie-, Informations- und Logistik-Probleme einer älter werdenden und wohlhabenden Gesellschaft zu lösen, die Zukunftsfähigkeit des Standorts mit Weitblick zu sichern und angesichts der abflauenden Wirtschaftsdynamik und der andauernden Finanzkrise kräftige industriepolitische Impulse zu setzen.

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