Vom Autobau lernen – Schiffsbau im Baukastenprinzip

by kai | 18/12/2012 18:40

Ein neues Konzept revolutioniert den Bootsbau: Die serienmäßige Herstellung von gebrauchsfertigen Aluminium Rümpfen als Plattform für individuelle Aufbauten.

Deutsche Autobauer machen es vor: Mit ihrer Plattformstrategie und dem Baukastenprinzip können sie effizient die unterschiedlichsten Modelle auf den Markt bringen. Das hat sie zur Weltspitze geführt. Nun hält diese Idee auch Einzug in den Bootsbau: Die Ophardt R+D Werft in Duisburg stellt computergesteuert serienmäßig Aluminium-Schiffsmodule her. Das OP-SHIPP Module (Series Hull Integreted Precision Platform) aus seewasserbeständigem Aluminium ist Teil eines Modularen Baukastens, das in der Bootsindustrie in Zukunft als universelle Plattform genutzt wird. Die fertige Systemlösung wird in unterschiedlichen Längen “just in time” an Werften im In- und Ausland ausgeliefert.

Das OP-SHIPP Module wird mit einem Zwillings-Flanschsystem ausgestattet für die von den Werften erstellten Aufbauten. Dies bedeutet, dass die relevanten Sicherheitsfaktoren, Fahreigenschaften und Qualitätsvorschriften bereits im Aluminium-Rumpf berücksichtigt sind. Das dominierende Erscheinungsbild dagegen, das Design und die Funktion des Wasserfahrzeuges werden ausschließlich von der Vorstellung des Bootsbauers und den Wünschen seiner Kunden bestimmt. Das neue Bootsbau-Konzept ermöglicht somit die unterschiedlichsten Bootstypen – von der offenen sportlichen Version bis hin zur Luxusjacht. Die Aufbauten können aus GFK, Holz, Aluminium oder CFK bestehen. Das fertige Boot wird von der jeweiligen Werft als selbst entworfenes Produkt (Boot oder Yacht) vertrieben.
Für die Bootsbauer bedeuten die “Plattform-Bauweise” und die Serienfertigung also kalkulierbare Kosten und Risiken. Da sie mit dem Aufbau zeitnah beginnen können, verringert sich die Gesamtdauer des Herstellungsprozesses und das gewünschte Boot ist nach kurzer Zeit bereits beim Kunden.

Der Rumpf aus Aluminium hat zudem viele Vorteile. Dieser Werkstoff bietet nahezu unbegrenzte Lebensdauer für den Rumpf, der korrosionsfrei bei hoher Festigkeit und Verformbarkeit bleibt, nicht brennbar und zu 100 Prozent wertbeständig recyclebar ist. Dazu kommt, dass es bei Aluminium Booten keine Osmose-Probleme gibt, sie in allen Klimazonen und Jahreszeiten einsetzbar sind.
Selbst bei rauem Wetter bleiben die hervorragenden Fahreigenschaften bestehen. So verwundert es nicht, dass Boote mit Aluminiumrümpfen in scandinavischen Ländern einen regelrechten Kultstatus genießen.

Die OP-SHIPP Module[1] wurden mit Blick auf den zukünftigen Bootsmarkt entwickelt: Dieser verlangt nach modernen Fertigungsmethoden und fordert zugleich die Nachhaltigkeit der Produkte. “Wir haben uns deshalb auch bewusst für den Werkstoff Aluminium entschieden”, sagt Hermann Ophardt, Chef der Ophardt R+D Werft, und weiter: “Der Aluminium-Leichtbau wird bei Automobilen und Flugzeugen erfolgreich eingesetzt.

Im Bootsbau war der Erfolg noch nicht sichtbar. Das lag auch an den Schweißproblemen bei der Aluminiumverarbeitung, die auf den hohen Ausdehnungsfaktor und die gute Wärmeleitfähigkeit zurückzuführen sind. Wir haben eine Fertigungslösung gefunden: Die Herstellung der OP-SHIPP Module unterliegt einem intelligenten Fertigungsprozess. Dieser erfordert eine Präzision der Längenmaße mit einer Toleranz von +/- 0.5mm, um alle Schweißnähte der Außenhaut, innen und außen, mittels Robotern ausführen zu können – ohne Deformierungen.” Für die gesamte Oberfläche des Aluminium-Rumpfes ist keine Nacharbeit durch Spachteln und Schleifen notwendig. Sämtliche Einzelteile sind auf CNC-Maschinen gefertigt und zu Baugruppen mittels Schweißen, Kleben, Schrauben und Pressen zusammengefügt. Anschließend werden sie auf dem formgebenden Flansch, Kiel oben, komplett zu einem Bootsrumpf vereint.

Das OP-SHIPP Module[1] besteht aus dem Aluminium-Serienrumpf mit angeflanschtem Achterschiff, vorbereitet für die Integration eines Antriebssystems mit 1-3 Außenbordmotoren (max. 3 x 224 kW), einem Vordeck mit Doppelankersystem, einer Doppeltankanlage und einem isolierten Innenboden sowie einem Zwillingsflanschsystem für den Aufbau. Diese Komponenten enthalten bereits die relevanten Sicherheitsfaktoren, optimale Fahreigenschaften und alle Qualitätsvorschriften.

Die Ophardt R+D GmbH & Co. KG ist im Januar 2001 als Entwicklungs-Unternehmen der OPHARDT-Gruppe in Issum gegründet worden. In den ersten fünf Jahren realisierten wir verschiedene Projekte der Hygiene-Technik, der Produktions-Automatisierung sowie der Aluminium-Verarbeitung.

Im September 2006 verlegten wir unseren Standort nach Duisburg. Hier konzentrieren wir uns vor allem auf die Entwicklung und Fertigung von OP-SHIPP Modulen (Series Hull Integreted Precision Platform) aus seewasserbeständigem Aluminium. Dabei gehört unser Familienunternehmen zu den modernsten Werften der Welt.

Das Fundament unserer nachhaltigen Unternehmensaktivität sind eine intensive Entwicklungstätigkeit und eine hohe Fertigungstiefe. Wir verfügen über die neuesten Produktionsanlagen und setzen computergesteuerte Technologien ein.Wir sind eine Werft, die mit der gleichen Unternehmensphilosophie “Innovation und Tradition” arbeitet wie die Ophardt-Unternehmensgruppe als Konzernmutter. Wir profitieren zudem von deren Erfahrung mit Aluminium-Verarbeitung und präziser Fertigungstechnik. Denn bereits seit über 40 Jahren stellt die OPHARDT-Gruppe Aluminium-Produkte her. 1983 gründete sie sogar ein eigenes Eloxal-Werk in Belgien.Den Grundstein für die Erfolgsgeschichte der heute weltweit tätigen OPHARDT-hygiene- Unternehmensgruppe legte 1962 Hermann Ophardt in Issum. Auf der Grundlage einer langlebigen Produktpalette entwickelte er das Unternehmen zu einem der führenden Hersteller von hochqualitativen Spendersystemen für Desinfektion und Hygiene im medizinischen Umfeld sowie für vielfältige Dosieranwendungen im industriellen und sanitären Bereich.

Kontakt:
Ophardt R+D GmbH & Co. KG
Anne Fabritius
Hafenstr. 69
47119 Duisburg
+49203-500322-38
afa@ophardt-maritim.de
http://www.ophardt-maritim.de

Endnotes:
  1. OP-SHIPP Module: http://www.ophardt-maritim.de

Source URL: http://www.presseportal.mobi/2012/12/18/vom-autobau-lernen-schiffsbau-im-baukastenprinzip/