Deutsche Autokonzerne mit durchwachsener Nachhaltigkeitsbilanz

März 16 12:14 2012 Print This Article

Die globale Technologieführerschaft in Sachen Automobil verorten die deutschen Hersteller traditionell bei sich selbst. Erst in den letzten Jahren erhielt dieses Selbstbild einige Kratzer, als Japaner und Franzosen bei alternativen Antriebstechnologien punkten konnten. Umso beruhigender dürfte daher eine Erkenntnis gewirkt haben, die auch im jüngsten Nachhaltigkeits-Branchenreport der Schweizer Bank Sarasin nachzulesen ist: Der Verbrennungsmotor wird einstweilen nicht ersetzt werden können. An seiner Optimierung führe daher kein Weg vorbei, wenn man die Umweltbilanz des Automobils verbessern will. “Autohersteller und Zulieferer, die hierfür Technologien anbieten können und gleichzeitig in der Forschung und Entwicklung für neue Technologien breit aufgestellt sind, sind am besten positioniert”, fassen die Autoren Dr. Eckhard Plinke und Dr. Gabriela Ries Hafner zusammen. Gute Aussichten also für die deutschen Konzerne, die sich mehr als andere der Effizienzsteigerung von Verbrennungsmotoren verschrieben haben.

Und dennoch: Im Sarasin-Nachhaltigkeitsranking erreichen sie lediglich mittelmäßige Platzierungen. Den Spitzenplatz nimmt die französische Gruppe PSA Peugeot Citroën ein, deren Aktien die Studienautoren als einzige für ein nachhaltiges Anlageuniversum empfehlen. “Der Hersteller schneidet in wichtigen Kriterien wie der Klimagas-Effizienz der Fahrzeugflotte in Bezug auf anstehende gesetzliche Zielwerte gut ab”, so die Begründung. Auf die Franzosen folgen Toyota und Honda und erst mit einigem Abstand BMW und Volkswagen. Daimler rangiert gar hinter Renault, Mazda und Ford – da nimmt es nicht wunder, dass der Stuttgarter Konzern auf ECOSTAMP-Anfrage kurzfristig keinen Kommentar zum Ranking abgeben wollte. Lediglich unter den Zulieferern stach mit Bosch ein deutsches Unternehmen positiv heraus.

Sollte man als an Nachhaltigkeit orientierter Anleger und Konsument also einen Bogen um deutsche Autos machen? Nicht doch, findet zumindest der Verband der Automobilindustrie e. V. (VDA), das Sprachrohr der deutschen Autobranche. Alexander von Gersdorff von der VDA-Pressestelle verweist auf Öko-Fortschritte der deutschen Hersteller: “Die deutsche Automobilindustrie ist bei der Effizienzsteigerung und CO2-Reduktion sehr erfolgreich. So haben die deutschen Hersteller nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) die CO2-Emissionen ihrer in Deutschland neu zugelassenen Pkw im Jahr 2011 um 4,1 Prozent auf 146,1 Gramm pro Kilometer gesenkt und liegen damit nahe dem Durchschnitt aller in Deutschland neu zugelassenen Pkw von 145 Gramm.” Der Durchschnitt im Oberklassewagen-Paradies Deutschland, so könnte man einwenden, muss allerdings nicht unbedingt als aussagekräftige Referenzgröße betrachtet werden. Doch von Gersdorff hält auch die absoluten Zahlen für überzeugend: “Die deutschen Hersteller haben inzwischen über 400 Modelle unter 130 g – das entspricht einem Verbrauch von 5 Litern/100 km oder weniger – und über 200 Modelle mit weniger als 120 g CO2/km im Angebot.” Zurückzuführen sei die kontinuierliche Klimagas-Reduktion auf den enormen Forschungsaufwand, den deutsche Konzerne trieben. “Rund 20 Milliarden Euro investiert die deutsche Automobilindustrie jährlich in Forschung und Entwicklung, etwa die Hälfte davon geht in Umwelttechnologien.”

Erste Ergebnisse der ECOSTAMP-Umfrage zu den Investitionskriterien nachhaltiger Geldanlagen zeigen, dass viele Anleger bezüglich der Berücksichtigung der Automobil- und Flugzeugindustrie geteilter Meinung sind, denn 32 Prozent der Teilnehmer stimmten auf die Frage “Sollten nachhaltige Aktienfonds in Unternehmen aus dieser Industrie investieren?” mit teils/teils.

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Robert Krüger-Kassissa
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