Die grüne Kulturstaatsministerin will den Umgang mit der deutschen Geschichte umbauen. Fachleute von den Gedenkstätten werden dazu jedoch nicht oder nicht offen befragt. Jetzt kritisiert die CDU/CSU-Bundestagsfraktion das Verfahren – und fordert einen Neustart.
Kirchen, Staat, Zwangsaufmärsche, Medien: Überall gibt eine steinalte, faltenreiche Partei den Ton an, die immer noch im Jahr 1968 gefangen ist. Natürlich fragt sich die nächste Generation dann, wie man diese reaktionären Dinosaurier entmachtet.
Verbrenner-Aus am Set, papierlose Drehbücher und Stars, die im Zug anreisen: Die finanzielle Förderung von Filmproduktionen ist immer stärker an die Einhaltung ökologischer Vorgaben geknüpft. Das hat Folgen.
Ab sofort müssen alle Besucher in Venedig eine Abgabe von fünf Euro zahlen. Auch wenn die Gründe nachvollziehbar sind, ist das im Alltag kaum umsetzbar. Doch es bietet einen Vorgeschmack, wie wohl unser aller Zukunft aussehen wird.
Nach dem Tod von René Pollesch hat sich die Berliner Volksbühne nun mit einer Bühnen-Hommage verabschiedet. Mit dabei war die Choreografin Florentina Holzinger, die Pollesch nackt zum Jesus erklärte. Der Abend rührte nicht zu Tränen.
Der große Regisseur Michael Verhoeven hat ein Leben lang deutsche Geschichte verfilmt, mit Heinz Rühmann, Mario Adorf und Senta Berger, mit der er seit vielen Jahrzehnten verheiratet war. Und sogar eine Berlinale hat er eigenhändig gesprengt. Ein Nachruf.
„Nonetheless“ heißt das neue Album der Pet Shop Boys, ihr 15. in 40 Jahren. Oliver Polak hat es gehört – und es erinnert ihn daran, wer er einmal war und was er am wenigsten werden wollte.
Die Geschichte der Meistersinger von Nürnberg ist eigentlich die einer Komödie. Nur lacht kaum einer. Das scheint sich jetzt zu ändern. In Madrid inszenierte ein Lustspielspezialist Wagner. In Leipzig widmete man sich knallbunt Albert Lortzings Meistersinger-Oper. Über einen befreienden Trend.
Trauer um Michael Verhoeven: Der Filmemacher und Ehemann von Schauspielerin Senta Berger starb bereits am vergangenen Montag im Alter von 85 Jahren, wie die Familie nun mitteilte. „Eine Welt ist verloren gegangen“, sagt sein Sohn Simon.
Als Fortsetzung von Storms „Schimmelreiter“ haben Robert Habeck und seine Frau Andrea Paluch vor über 20 Jahren „Hauke Haiens Tod“ geschrieben. Es fällt nicht schwer, in dem scheiternden Visionär Hauke Haien Züge eines Selbstporträts zu erkennen.
Klaus Mann stand und steht bis heute im Schatten seines berühmten Vaters: Thomas Mann. Dabei war er das erste Role Model eines schwulen Intellektuellen in Deutschland. Erst jetzt gibt es die Biografie, die Klaus Mann als Kind seiner Zeit zeigt.
In Wien ist das „Bildnis Fräulein Lieser“ des Jugendstil-Malers Gustav Klimt für 30 Millionen Euro versteigert worden. Klimt hatte das Gemälde erst kurz vor seinem Tod gemalt. Es sei jahrzehntelang im Verborgenen in österreichischem Privatbesitz gewesen, erklärte das Auktionshaus.
Es ist der erfolgreichste Beitrag der Hauptstadt zum internationalen Kunstmarkt. Jetzt feiert das Berliner Gallery Weekend sein Jubiläum – in 55 Galerien an knapp 80 Standorten. Was Sie am Festivalwochenende auf keinen Fall verpassen dürfen.
Noch nie waren deutsche Mehrteiler international so erfolgreich wie in diesem Jahr. Während die Streamer ihre Produktion in Deutschland teilweise einstellen, werden Serien von ARD und ZDF international ausgezeichnet.
Keine Uni-Einrichtung in Deutschland ist berühmter als das Frankfurter Institut für Sozialforschung. Hier lehrten Horkheimer und Adorno, hier durfte Habermas sich nicht habilitieren. Jetzt kann man die 100-jährige Geschichte des Instituts nachlesen.
Warum halten sich Politiker, die Staatsdiener sein müssten, immer öfter für die Verkörperung des Staates? Und warum verfolgen sie Bürger mit abweichendem Weltbild wie Staatsfeinde? Was der Kampf gegen „Delegitimierung“ mit der gefährlichen Unberechenbarkeit der „Ampel“-Regierung zu tun hat.
Das Hyperprojekt Neom in Saudi-Arabien sprengt jegliche Vorstellungskraft. Unerhört ist das Projekt eines mitten in der Wüste errichteten 500 Meter hohen Gebäudes in der Form zweier Linien. Die Wüstenstadt soll alle Rekorde brechen – und bringt den Scheich von Dubai schon jetzt in Bedrängnis.
Als Sohn des Sammlers Egidio Marzona war ihm der Umgang mit Künstlern in die Wiege gelegt. Kunstvermittlung war für Daniel Marzona eine Frage der Haltung, auch als Galerist. Kurz bevor er das Archiv der Avantgarden seines Vaters in Dresden mit eröffnen wollte, ist er völlig unerwartet in Italien verstorben.
Heutzutage ist es wichtiger, die richtige Meinung zu zeigen, als sie zu haben. Dieses Phänomen analysiert der Philosoph Philipp Hübl. Im Gespräch beschreibt er die neue Klasse der Fürsorgekultur – und erklärt, warum der Moralismus sogar noch weiter zunehmen wird.
Eine gecancelte TV-Rede empört Italiens Journalisten. Ein Schriftsteller wollte der Regierung Meloni zum Staatsfeiertag die Leviten lesen. Aufmerksamkeit bekam die Rede jetzt erst recht. Und sie offenbart Italiens Dilemma mit der Vergangenheit.
Die amerikanische Botschafterin in Deutschland, Amy Gutmann, ist erst seit zwei Jahren im Amt – und macht einiges anders, als man es von einer Diplomatin erwartet. Sie versteht es als ihren Auftrag, die Freiheit zu verteidigen. Wir haben sie bei ihrer Arbeit begleitet.
Der Däne Jussi Adler-Olsen ist einer der Weltstars des Kriminalromans – und doch macht er jetzt Schluss mit seinem beliebten Kommissar Mørck. Ein Gespräch übers Aufhören, Mørcks Assistenten mit Migrationshintergrund und die Frage, wie Integration in Dänemark funktioniert.
Gehaltserhöhungen, Luxusimmobilien, außergewöhnlicher Sex – all diese Ziele, so lehren es Manifestations-Trainer, lassen sich durch die Anwendung eines psychologischen Tricks erreichen. Doch was verbirgt sich hinter „O-Methode“ und „369“-Regel – und welche Rolle spielt dabei Masturbation?
Wer von Romanen allzu oft enttäuscht wird, greift zum Sachbuch. Die Bücher, die für den Deutschen Sachbuchpreis 2024 nominiert sind, beleuchten eher historische und politische als zeitgeistige Themen. Ein Buch hätte den Preis besonders verdient.
Endlich wieder gute Nachrichten für das Hauptstadt-Theater: Jens Harzer, Träger des Iffland-Rings, wechselt ans Berliner Ensemble – und er kommt nicht allein. Wie oft man ihn am BE sehen wird, bleibt allerdings die Frage.
Der Vermieter ist als gewissenloser Lustmolch fest in linken Hirnen verankert. Die Wirklichkeit ist ganz anders: Immobilienbesitz garantiert in Beziehungen ein konfliktfreies Dasein, ganz ohne die sozialen Minenfelder der politisch verursachten Verwerfungen.
Wie konnte ein Dramatiker um 1600 aus der Antike auf unsere Gegenwart schließen? 25 Jahre nach seinem legendären Medley „Schlachten!“ verwebt Luk Perceval die späten Shakespeare-Stücke über den Untergang Roms zu einem zeitgenössischen Spektakel. Was sagt uns das?
Seit dem ersten Kriegsmorgen hält uns der preisgekrönte Übersetzer Juri Durkot aus Lemberg über die Lage in der Ukraine auf dem Laufenden. Heute erzählt er von der 12-jährigen Jana, die bei einem russischen Raketenangriff beide Beine verlor und jetzt für den Boston-Marathon trainiert.
20 Jahre lang war Freiberg, die alte Silberstadt im Erzgebirge, das deutsche „Solar Valley“. Nun hat der größte Hersteller von Solarmodulen sein Werk geschlossen – aus Protest gegen die Politik. Zwei Chemiker kämpfen weiter.
Jede unglückliche Familie sei unglücklich auf ihre Weise, heißt es. Doch viele Deutsche werden sich wiedererkennen in Matthias Glasners Film „Sterben“ mit Lars Eidinger und Corinna Harfouch. Ein Gespräch mit dem Regisseur über lieblose Mütter, das Böse in uns allen und die Misere des deutschen Kinos.