Das kommende Jahr ist Puccini-Jahr. Weltweit vervollständigen die Musiktheater deswegen ihr Repertoire selbst mit den vergessensten seiner 14 Opern. In Zürich hat sich Christof Loy jetzt Puccinis „La rondine“ angenommen.
Ist mit 40 schon alles vorbei? Lässt mit der Libido auch die Arbeitskraft, die Intelligenz und die Kreativität nach? Ein weltberühmter Japaner behauptet das. Ein Amerikaner widerspricht ihm wütend. Deutsche Leser wissen es seit 69 Jahren besser.
Das neue Theaterstück von Rainald Goetz wurde mit großer Spannung erwartet. Tatsächlich erzählt der Premierenabend eine beunruhigende Geschichte der deutschen Gegenwart. Was uns Rainald Goetz mit seinem thüringischen Familienstück sagen will.
Nach 20 Jahren des Bestehens ist um die Beratende Kommission NS-Raubgut eine Debatte entbrannt. Soll die Restitution von NS-Raubkunst in Zukunft vor Gericht entschieden werden? Kunsthändler und Kunstrechtler erklären, was wirklich notwendig ist.
In mehr als 90 Ländern steht der Netflix-Thriller „Liebes Kind“ auf der Top-10-Liste. Die immense internationale Beliebtheit der deutschen Serie hat drei Gründe. Das Erfolgsrezept ist überraschend.
Allgemein wird King für einen Autor von Horrorliteratur gehalten. Tatsächlich ist er ein politischer Schriftsteller wie vor ihm Dickens, Balzac oder Zola. Umso interessanter ist es, wenn King, wie jetzt geschehen, einen Corona-Thriller schreibt.
Die Amerikanerin Anastacia veröffentlicht ein Album mit deutschen Hits auf Englisch. Von den Toten Hosen bis Tokio Hotel, von Udo Lindenberg bis Johannes Oerding. Warum sie es „Our Songs“ nennt, sagt sie selbst mit einem Satz – und einem Song der beliebtesten Einwandererband.
Der Chefredakteur des „Spiegels“ hat ein Theaterstück geschrieben. Nun wird Dirk Kurbjuweits „Die Ministerin“ uraufgeführt. Es geht um den Kampf zweier Politikerinnen. Und um die Sehnsucht der Elite nach einer Staatsmacht, die nicht durch Freiheitsrechte beschränkt wird.
Christoph Türcke erforscht das Verhältnis von Natur und Geschlecht. Das neue Selbstbestimmungsgesetz für Transmenschen hält der Philosoph für realitätsverleugnend. Im Gespräch erklärt er, worin das zentrale Missverständnis besteht – und was der Siegeszug des Smartphones damit zu tun hat.
Ihre Mutter, die kritische Journalistin Anna Politkowskaja, wurde an Putins Geburtstag ermordet. Vera Politkowskaja musste Russland mit Ausbruch des Krieges mit geheimem Ziel verlassen. Was sie im Gespräch mit WELT prophezeit, ist niederschmetternd.
Was hilft gegen die ständige Durchgedrehtheit der Gegenwart? Vielleicht ist es ja so einfach wie in Éric Besnards neuem Film. Da treffen ein Almöhi und ein Erfolgsmensch in einer Hütte aufeinander. Klingt kitschig, steckt aber voller Fallen.
Seit dem ersten Kriegsmorgen hält uns der preisgekrönte Übersetzer Juri Durkot aus Lemberg über die Lage in der Ukraine auf dem Laufenden. Heute erzählt er von den Olympischen Spielen einst und demnächst.
Die Leap Society der Kunstsammlerin Bettina Böhm will das etwas schwerfällige Mäzenatentum in Deutschland ankurbeln und den klammen Museen helfen. 1,5 Millionen Euro hat sie sich jetzt in einer einzigen Auktion zum Ziel gesetzt. Was aber muss man anbieten können, damit man Erfolg hat?
Da Maeve in Amerika ist und Moordale geschlossen wurde, muss Otis am freigeistigen Cavendish College Fuß fassen. Doch er ist nicht der einzige Sexualtherapeut auf dem Campus.
„Schneller, unbürokratischer und digitaler“: Der Kanzler wirft mit leeren Buzzwords um sich, in Wahrheit aber liegt Deutschland im digitalen Winterschlaf – und fällt international immer weiter zurück. Eine Chronik des verpassten Fortschritts.
„Sex Education“ ist mit der vierten und letzten Staffel zurück. Otis, Eric, Maeve und Co. sind an einer neuen Schule, die wie ein Paralleluniversum anmutet. Die Kultserie zeigt, woran es Vorbildern wie „Sex and The City“ fehlt.
Die Letzte Generation hat das Brandenburger Tor mit „speziell präparierten Feuerlöschern“ beschmiert. Derweil habe ich Bekanntschaft mit den „Tyre Extinguishers“ gemacht, die in Berlin Jagd auf SUV-Reifen machen. Aber lesen Sie selbst.
Ob Migration oder Gendern: Immer öfter werden Auseinandersetzungen von der Warte absoluter Wahrheit aus geführt. Das setzt eine Dynamik in Gang, die Kompromisse fast unmöglich macht. Es herrscht die geistige Logik des Bürgerkriegs. Um ihn noch zu verhindern, müssen wir uns einer schmerzhaften Einsicht stellen.
Stephen Gould zählte zu den wichtigsten Heldentenören der vergangenen Jahrzehnte. Sicherlich war er derjenige, auf den man sich am meisten verlassen konnte, seine sicheren Töne ruhten auf einem sonor baritonalen Fundament. Sein Tod ist ein trauriger Tag – nicht nur für Wagner-Liebhaber.
Nach einem Fluchtversuch kamen Klaus Kordon und seine Frau in der DDR in Haft, ihre Kinder kamen ins Kinderheim. Bei einem Besuch zu seinem 80. Geburtstag verrät uns der berühmte Kinderbuchautor, dass er sich später im Westen fragte, wer dort wohl den Mut gehabt hätte aufzubegehren.
Sechs Monate später als geplant beginnt der britische König Charles III. seinen Staatsbesuch in Paris. Mit Prunk und Pracht werden er und seine Frau Königin Camilla von Präsident Macron und seiner Frau Brigitte am Arc de Triomphe empfangen. Als König ist es sein erster Staatsbesuch in Frankreich.
Malerei hat nie zuvor und nie mehr später so bedenkenlos das lebbare Leben imaginiert wie in den Gemälden von Henri Matisse, Claude Derain und den Fauvisten. Alles ist aufgehoben im zufriedenen Augenblick. In Basel kann man ihnen jetzt auf ihrer Sonneninsel begegnen. Ein befreiendes Erlebnis.
Vor seiner Amerika-Reise dankte Christoph Columbus den „Feinden der Sekte des Mohammed“. Wer damit gemeint war und was das mit dem „Seeweg nach Indien“ zu tun hatte, wird nur aus Konflikten um 1500 verständlich. Warum der Weg nach Westen welthistorische Folgen im Osten hatte.
Der Historikertag gilt als besucherstärkster geisteswissenschaftlicher Kongress in Europa. In Leipzig haben die Veranstalter zahlreiche Traditionen abgeschafft. Ein kurzer Blick auf „Quellen aus fluiden Räumen“ und „fragile Fakten“.
Eine neue Untersuchung zur Wirkung von Trigger-Warnungen kommt zu dem Ergebnis, dass sie nicht selten kontraproduktiv sind. Doch die Studie selbst übersieht dabei etwas Entscheidendes, das ein großer deutscher Denker schon vor Jahrzehnten formuliert hat.
Bis zur Einsicht, dass eine Liebesbeziehung zu Ende ist, ist es oft ein langer Weg. Die romantische Vorstellung, dass Trennung ein Unglück ist, ist tief in uns verankert. Trennungscoach Annette Oschmann verfolgt einen radikal anderen Ansatz. Dazu gehören fünf Schritte. Und ein „Divatag“.
Wir sind Paar: In ihrem neuen Theaterstück „Was war und was ist“ schildern Sarah Nemitz und Lutz Hübner eine Generation, die die Bundesrepublik geprägt hat. Es ist das Porträt einer verschwindenden Welt – die aber gar nicht so anders ist als die neuen Welten, die sie nun ablösen.
Ein sexueller Übergriff, ein Täter, der darüber schreibt, Netz-Protest und ein Buch, das vom Markt verschwindet. Jetzt diskutierte man darüber auf dem Berliner Literaturfestival (ilb) – aber die neue Leitung bot nur einer Seite eine Bühne. Für die Freiheit des Wortes verhieß der Abend nichts Gutes.
Der Deutsche Buchpreis will den besten deutschsprachigen Roman des Jahres küren. Jetzt stehen mit der Shortlist die sechs heißesten Kandidaten fest. Der DDR-Roman, über den gerade am heftigsten diskutiert wird, ist nicht dabei. Warum eigentlich?
Das Deutsche Theater ist das älteste und bestfinanzierte Theater Berlins. Hier soll Kunst produziert werden, die weit über die Hauptstadt strahlt. Die erste Inszenierung unter der neuen Intendantin Iris Laufenberg walzt jedoch nur die abgestandensten Klischees der Postdramatik aus.