Familienminister Mitterlehner übergeht die elementarpädagogische Community.

(NL/1319881596) Familienminister Dr. Mitterlehner als erstzuständiger Minister setzt sich über die Elementarpädagogik-Community hinweg und beauftragt MinisterialbeamtInnen, sich mit BeamtInnen aus den Bundesländern zusammenzusetzen, um einen Qualiätskodex neu zu erfinden diese erstellen einen Entwurf der Bundesweiten Empfehlungen über Mindeststandards in der Kinderbetreuung (dass es sich um Bildungseinrichtungen handelt, scheint dorthin noch nicht durchgedrungen zu sein).

In die Beratungen sind dezidiert nur die Vertragspartner der neuen §15a-Vereinbarung einbezogen, zusätzliche Teilnehmer werden zu den Verhandlungen nicht eingeladen.

Stellen Sie sich vor: die pädagogischen MitarbeiterInnen in den Elementarbildungseinrichtungen (Kinderkrippe, Kindergarten) erstellen freiwillig einen Qualitätskodex für ihre Arbeit und werden so dem BILDUNGsauftrag gerecht.

Stellen Sie sich vor: die Träger und Trägerinnen dieser Einrichtungen von privaten TrägerInnen über solche der öffentlichen Hand, von Evangelischen, Jüdischen, Katholischen, Muslimischen Einrichtungen über konfessionslose, elternverwaltete, Einrichtungen in freier Trägerschaft, Kinderfreunde ebenso wie KIWI etc. finden sich freiwillig zusammen und erstellen einen Qualitätskodex für ihre Arbeit.

Stellen Sie sich vor: dieser Qualitätskodex ist seit gut 10 Jahren der Öffentlichkeit bekannt und die zuständigen MinisterInnen wissen davon.

Aber wie reagiert der Bundesminister?
Keine Einbindung von Eltern/AlleinerzieherInnen, PädagogInnen und TrägerInneneinrichtungen.
Ohne den Bildungsauftrag dieser Bildungseinrichtungen zu berücksichtigen und dafür unzeitgemäß Betreuung in den Vordergrund zu stellen.

Das bisher aus dem Ministerium vorliegende Dokument leitet aus bestehenden bundesweiten Qualitätsstandards sowie bundesländerspezifischen Regelungen Mindeststandards ab. Die BeamtInnenschaft zitiert dabei zur Argumentation von Mindeststandards äußerst selektiv und nur in ihrem Sinn verkürzt dargestellte Fachpublikation, um damit ihre Ansichten zur Elementarpädagogik als Status Quo zu erhalten.

Lordsigelbewahrer des Status Quo!

Der zuständige Minister brüskiert damit

* die WissenschaftlerInnen und Fachleute,
* die Vorbereitungsarbeiten zur PädagogInnenBildungNEU (samt Ministerin Schmied und Minister Töchterle),
* den besonderen Ausschuss zur Behandlung des Bildungsvolksbegehrens,
* Anträge von SPÖ und GRÜNEN,
* Diskussionen im Familienausschuss sowie die
* Beschäftigten in den Kinderbildungseinrichtungen und deren
* ArbeitgeberInnen,

die mit einem solchen Produkt zu leben hätten.

PädagogInnen aus den Schulen und den Universitäten werden von den zuständigen MinisterInnen zumindest gehört Familienminister Mitterlehner meint offensichtlich, die PädagogInnen im Kindergarten (und deren ArbeitgeberInnen) nicht ernst nehmen zu müssen.

Wir lassen uns das nicht gefallen, Herr Minister Mitterlehner, und fordern Sie auf, mit uns zu reden, mit uns zusammenzuarbeiten!

Siehe dazu:
* Entschließungsantrag der Abgeordneten Daniela Musiol, Freundinnen und Freunde betreffend Bundeskompetenz Elementarpädagogik, 08.03.2012 – “>http://www.plattform-educare.org/2012/imfname_245816.pdf
* Schreiben der Plattform EduCare an den Familienausschuss des Österreichischen Nationalrates – “Bundeseinheitliches Grundsatzgesetz für Kinderbetreuung”, 12.03.2012 – “>http://www.plattform-educare.org/2012/Schreiben an den Familienausschuss.pdf
* Gegenüberstellung der Papiere der SPÖ (2006) und GRÜNEN (2009) zur verfassungsmäßigen Neuregelung des Elementarbildungswesens und zu einem “Grundsatzgesetz” über die Neuordnung der Rahmenbedingungen für Elementarbildungseinrichtungen in Österreich – “>http://www.plattform-educare.org/Kindergartengesetz gruene vs. spoe.htm
* Schreiben der Plattform EduCare an Bundesminister Dr. Reinhold Mitterlehner – “Elementarpädagogik; Bundesverfassungs- und Bundesrahmengesetz für Elementarbildungseinrichtungen”, 15.03.2012 – “>http://www.plattform-educare.org/2012/Schreiben an BM Mitterlehner.pdf

* Stellungnahme der Plattform EduCare für eine rasche Änderung der verfassungsmäßigen Zuständigkeiten für den vorschulischen Bildungs- und Betreuungsbereich – “>http://www.plattform-educare.org/Schreiben an Parlamentsparteien.doc
* Grundlagen für ein Bundesrahmengesetz zur Qualitätssicherung in elementaren und außerschulischen Bildungseinrichtungen (dzt. bekannte Fassung der Plattform EduCare) – “>http://www.plattform-educare.org/bundesrahmengesetz.htm

* Auszugsweise Darstellung der 1. Sitzung des Besonderen Ausschusses zur Vorberatung des Volksbegehrens Bildungsinitiative – “>http://www.plattform-educare.org/2012/2012 03 01 – Besonderer Ausschuss – Auszugsweise Darstellung.pdf

* PädagogInnenbildung NEU – Die Zukunft der pädagogischen Berufe, Empfehlungen der Vorbereitungsgruppe Juni 2011, im Auftrag von bm:ukk und bmwf – “>http://www.plattform-educare.org/2012/pbneu_endbericht.pdf
* LehrerInnenbildung NEU. Die Zukunft der pädagogischen Berufe. Die Empfehlungen der ExpertInnengruppe. Endbericht März 2010. Im Auftrag von bm:ukk und bmwf – “>http://www.plattform-educare.org/2012/labneu_endbericht.pdf

Diese Pressemitteilung wurde im Auftrag übermittelt. Für den Inhalt ist allein das berichtende Unternehmen verantwortlich.

Kontakt:
Plattform EduCare
Raphaela Keller
Krausegasse 7a/10
1110 Wien
Raphaela.Keller@Plattform-EduCare.org
–
http://www.Plattform-EduCare.org