Das Pepita-Virus – Auswirkungen eines Stoffmusters

Juni 25 11:07 2012 Print This Article

Schau der Herstellung und Verbreitung des Pepita-Musters in seinem gesellschaftlichen Kontext im Tuchmacher Museum Bramsche
Sonntag, 01. Juli bis Sonntag 21. Oktober 2012.

Das Pepita-Virus – Auswirkungen eines Stoffmusters

Die Ausstellung “Das Pepita-Virus” im Tuchmacher Museum Bramsche zeigt erstmalig die
Herstellung und Verbreitung des Pepita-Musters in seinem gesellschaftlichen Kontext
Sonntag, 01. Juli bis Sonntag 21. Oktober 2012. Vernissage: 01.07.2012 im 11 Uhr im Tuchmacher Museum Bramsche

Aktuell erlebt das Pepita-Muster eine Renaissance in vielen Modekollektionen von Haute Couture bis zu internationalen Modeketten. In vielen Bereichen des täglichen Lebens verbreitet sich das Muster wie ein Virus: auf Smartphone-Hüllen, Gummistiefeln, Lesebrillen sogar bis Toilettenpapier.

Das Tuchmacher Museum in Bramsche geht seit seiner Eröffnung 1997 in den Räumen der
historischen Tuchmachergilde viel beachtet auf “Tuchfühlung mit der Geschichte”: Hier wird nicht nur die Wolltuchproduktion auf historischen Maschinen lebendig erfahrbar gemacht, sondern immer in einen historisch-sozialen Zusammenhang gestellt. So waren die Museumsleiterin Kerstin Schumann, und ihre wissenschaftliche Mitarbeiterin Ilka Thörner gleich von der Idee des “Pepita-Virus” infiziert und widmen ihm nun eine multimediale Ausstellung in besonderem Rahmen.

Die Kuratorinnen, die Neusser Textilforscherin Ellen Harlizius-Klück und die Osnabrücker Dozentin für Textiles Gestalten, Annette Hülsenbeck, sind dem Pepita-Virus seit einiger Zeit auf der Spur. Mit der Kommunikations- und PR-Expertin Ulrike M. Brinkmann aus Kaarst stellen sie das textile Phänomen “Pepita” in einen gesellschaftlich-medialen Zusammenhang. Ihre kühne These: Pepita-Schwarz-Weiß ist der Stoff für Wendezeiten. Seit dem 19. Jahrhundert inspiriert und infiziert er Mode-schöpfer, Prominente aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft: Pop Sängerin Lady GaGa stylte sich 2011 von Kopf bis Fuß in Pepita. Marilyn Monroe und der erste deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer waren Pepita-Träger. Das Pepita-Muster sprang in der Nachkriegszeit auf unzählige All-tagsobjekte über: von der Kakaokanne über Schokoladenpapier, Edelparfümbanderole, bis zu Feuerzeug und Taschenmesser.

Diese und noch viel mehr überraschende Objekte sind im Tuchmacher Museum in Bramsche in einer interessanten Präsentation zu sehen: Unter ihnen auch ein als klassischer
Pepita-Einreiher daherkommender Herrenanzug des Düsseldor-fer Künstlerpaares Barbara Esser und Wolfgang Horn. Sie spielen auf ironische Weise mit der optischen Wirkung und Ambivalenz schwarz-weißer Muster: bei näherem Hinschauen entpuppt sich das vermeintliche Pepita des Anzugs als eine Aneinanderreihung kleiner gewebter Totenköpfe. Betrachtet man die an der Zeitleiste einer großen Mode-Collagewand sichtbaren Konjunkturen des Musters, wird seine Beliebtheit in Umbruchzeiten deutlich. Jetzt, wo soziale Marktwirtschaft und traditionelle Wirtschaftsmuster hinterfragt werden, taucht Pepita aus der Ära Konrad Adenauer und Heinz Erhard wieder auf. Während Broker heute das Muster in kleinkarierten Varianten bevorzugen, setzen es Stilikonen wie Lady Gaga ins überdimensional Gesteigerte um: zwischen bürgerlicher Korrektheit und subversiver Großspurigkeit. Die Ausstellung setzt spannende Akzente, indem sie die Entstehung des Musters erklärt und auch Mode- und Mediengeschichte ausbreitet: von Johann Strauss” Pepita-Polka bis zum flimmernden Moiré-Effekt auf modernen Bildschirmen.

Zur Ausstellung erscheint eine Begleitschrift, die im Tuchmacher Museum Bramsche für 8 Euro erhältlich ist.

Ausstellungsort
Tuchmacher Museum Bramsche
Mühlenort 6
49565 Bramsche
Tel: +49 54 61. 94 51 0
tuchmachermuseum@bramsche.de

www.tuchmachermuseum.de

Ausstellungsdauer: Sonntag, 01. Juli bis Sonntag 21. Oktober 20123
Vernissage: Sonntag, 01. Juli um 11 Uhr

Bildrechte: Copyright: Tuchmacher Museum Bramsche

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