Morphsuits – Unerkannt Hemmungen fallen lassen.

November 20 09:41 2012 Print This Article

Ein Trendforscher über den neuen Trend

Seit diesem Sommer kennen wir sie: Morphsuits. Ganzkörperanzüge, die sogar das Gesicht bedecken. Gelegentlich trifft man einen “Morpher” in der Stadt an und stellt an sich selbst fest, wie groß die Irritation über diesen Trend ist. Gerade jetzt in der fünften Jahreszeit erlebt diese Maskarade einen Boom. Wir sprachen darüber mit dem freiburger Trendforscher Sacha Szabo.

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Frage: Warum tragen Menschen Ganzkörperanzüge in der Öffentlichkeit?

Sacha Szabo: Das Besondere der Morphsuits ist es, dass sie Ganzkörpermasken sind. Die Maske ermöglichte es Menschen schon von jeher, ihre Rolle zu verlassen und in eine andere zu schlüpfen. Ein Reiz der Maske besteht nun darin, dass man sieht ohne erkannt zu werden. Das betrifft nicht nur bunte Masken, sondern auch deren alltäglichste Reduktion: die Sonnenbrille. Auch diese erlaubt eine lustvolle Form des Voyeurismus. Zurück aber zum Morphsuit. Spannender ist der Morphsuit im Alltag. Er “nichtet” nämlich den Träger oder die Trägerin als Person und inszeniert sie als urbanes Ornament. Damit steht der Morphsuit in Verwandtschaft zu den Graffiti-Tags.

Frage: Woher kommt diese Bewegung?

Sacha Szabo: Der Ursprung dieser Maske oder dieses Kostüms ist der Zentai. Ein einfarbiges Kostüm aus dem Ballett, das den Tänzer optisch auf seine Bewegung reduziert. Der Morphsuit steht in dieser Tradition. Der Morphsuit ist ein Komplementärentwurf zur Tätowierung. Während bei dieser der Körper als biologisch Gegebenes geschmückt und gezeigt wird, wird beim Morphsuit der Körper zu etwas ganz Künstlichem. Diese Art der Artifizialität korrespondiert in gewisser Weise mit den digitalen Avataren. Vielleicht ist der T-1000 aus Terminator II, der Quecksilbermann, der Urahn der Morpher.

Frage: Wie lange wird sich das Phänomen halten?

Sacha Szabo: Noch ist der Morphsuit eine seltene Erscheinung und noch gibt es nur ansatzweise Traditionen, aber es braucht nicht viel Phantasie um zu prognostizieren, dass Morphsuits im Karneval einen Trend setzen werden.

Frage: Wie wird sich dieser Trend entwickeln?

Sacha Szabo: Spannend ist, dass diese Verkleidung es dem Einzelnen oder der Einzelnen erlaubt sich zu exponieren, diese dann Zuspruch erleben und daraus Selbstsicherheit gewinnen. Das Resultat wird sein, dass sie dann eines Tages wie “Iron Man” ihre Verkleidungen ablegen und trotzdem Super Heros bleiben. Das mag etwas überzeichnet sein, aber trotzdem bleibt es spannend, wann die ersten Therapeuten den Morphsuit für neue Therapien entdecken.

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