Stromspeicher für Solarstrom sind teuer und gefährlich

Mai 13 13:27 2013 Print This Article

Stromspeicher für Solarstrom sind teuer und gefährlich Am 19. April 2013 warb eine Solar-Firma per E-Mail: ‘Eilmeldung: Stromspeicher-Förderung für PV-Anlagen beschlossen – Jetzt ist es sicher: Die Bundesregierung hat die Förderung von Stromspeichern für Photovoltaikanlagen am 17. April beschlossen. Das Förderprogramm startet zum 1. Mai. 2.800,- Euro Fördergeld erhalten Sie für unsere intelligente Stromspeicher-Lösung. Vorausgesetzt, Sie handeln schnell. Denn die Fördermittel sind zunächst auf insgesamt 25 Mio. gedeckelt. Fachleute erwarten deshalb einen Run auf die Fördertöpfe. Auch unsere Lagerbestände sind begrenzt. Wir rechnen mit einem schnellen Ausverkauf.’

Finanzielle Belastung der Stromkunden
Der Vorsitzende der Stromverbraucherschutz-Bewegung NAEB e.V. Heinrich Duepmann, erreichbar über www.naeb.de , stellt hierzu fest: ‘Dies ist ein weiterer Schritt zu Lasten der Stromverbraucher, um die gescheiterte Energiewende mit Hilfe des unsozialen EEG Erneuerbaren Energien Gesetzes zu vertuschen.’ Warum will die Bundesregierung Stromspeicher für Solarstromanlagen fördern? Sie hat endlich erkannt, dass die großen Solarstrommengen, die an sonnigen Tagen um die Mittagszeit produziert werden, das Stromnetz destabilisieren. Um dies zu vermeiden, sollen nun die Besitzer von Solarstromanlagen den Strom selbst verbrauchen und den überschüssigen Strom in aufladbaren Batterien für die Nacht speichern. Mit Hilfe des staatlichen Fördergeldes aus Steuermitteln soll dann die Stromeigenversorgung aus Solarzellen günstiger sein als der Strom aus dem Netz. Denn der Selbstversorger ist von der immer weiter steigenden EEG-Umlage befreit. Wenn zusätzlich noch Strom aus den Batterien zu Spitzenlastzeiten in das Netz eingespeist wird, könnten solche Anlagen nach Regierungsberechnungen angeblich in 30 Jahren bis zu 50.000 Euro einsparen.

Kann man tatsächlich mit Solaranlagen nach den Plänen der Bundesregierung Geld sparen oder liegt hier eine Milchmädchenrechnung vor? Wesentliche Kosten sind bei den Berechnungen nicht beachtet worden.

Teurer Strom im Winter
Im vergangenen Winter, einem der kältesten und dunkelsten der letzten 40 Jahre in Europa, gab es vier Monate lang nahezu keinen solaren Ertrag. Der Besitzer einer Speicher-Solar-Anlage hätte also mindestens vier Monate lang konventionellen Strom einschließlich EEG-Umlage kaufen müssen, dessen Preis bei Fortschreiten der ‘Energiewende’ immer schneller steigt. Eine Strompreisbremse wurde ja kürzlich abgelehnt, insbesondere von den Grünen. Der Winterstrom muss aus konventionellen Kraftwerken kommen, die ganzjährig in Bereitschaft stehen und entsprechend Geld kosten. Die Bereitschaftskosten verteuern den Winterstrom zusätzlich. Sie werden als Bereitstellungskosten nach der abgenommenen Spitzenleistung berechnet. Der Winterstrompreis wird so wesentlich über dem Netzpreis liegen.

Teure Batterien
Die Solar-Firma hat auf Anfrage, welche Batterie-Technik verwendet wird, nicht geantwortet. Bei der angegebenen Lebensdauer der Anlage ist davon auszugehen, dass Lithium-Ionen-Batterien eingesetzt werden. Solche Batterien werden durch jeden Ladevorgang und während der Nutzungsdauer immer schwächer. Die reale Lebensdauer einer solchen Batterie ist bei starker Belastung auf etwa 5 Jahre begrenzt. In einer von Focus-online [1] kürzlich veröffentlichten Beispielrechnung wird bei einer 5 kWp-Solaranlage und 40 bis 50 Quadratmetern Solarfläche von einer 11.500 Euro teuren Speicherbatterie mit Lithium-Ionen-Technologie ausgegangen. Basierend auf dem gegenwärtigen Stand der Technik speichert diese Batterie 10 bis 15 kWh elektrische Energie. Der erste Batteriesatz wird basierend auf den aktuellen Preisen mit etwa 25 Prozent staatlich gefördert. Doch etwa alle fünf Jahre sind neue Batterien fällig, für die es keine Förderung mehr gibt. Focus drückt dies milde aus: ‘Hinweis: Je nach Nutzung (Zahl der Entladezyklen) kann im Laufe des Förderzeitraums der Solaranlage ein Austausch des Speichers erforderlich werden.’ So verteuern die Batterien den angeblich günstigen Eigenstrom um bis zu 2.000 Euro jährlich, während der Netzstrom nur etwa 1.200 Euro jährlich kostet. In den für die Rechnungen angenommenen 30 Betriebsjahren fallen im Extremfall also Batteriekosten von bis zu 60.000 Euro an. Zwar darf man davon ausgehen, dass sich die Batterien in den kommenden 30 Jahren weiterentwickeln. Aber stark fallende Preise sind bei dem weltweit wachsenden Rohstoffhunger nicht unbedingt zu erwarten.

Gefährliche Anlage
Erinnert sei an das Beinahe-Desaster einer Boeing 787 Dreamliner. [2] Zur Effizienzsteigerung werden in diesem Flugzeug Lithium-Ionen-Batterien eingesetzt. Während des Flugs kam es zu einer Überlastung der Batterie, die durch einen thermischen ‘Runaway’ immer heißer wurde und schließlich zu brennen begann. Der chemische Energieinhalt einer Lithium-Ionen-Batterie ähnelt dem von Sprengstoffen. Solche Batterien enthalten Kohlenstoff und brennbare Lösemittel. Jede Lithium-Ionen-Batterie ist daher grundsätzlich brennbar. Diese können leicht überlastet werden, wenn gleichzeitig große Stromverbraucher, wie Herd, Backofen, Waschmaschine und Trockner eingeschaltet werden. Boeing hat die Leistung der kritischen Batterien gedrosselt und sie stärker gekühlt. Ob Boeing die Probleme im Griff hat, werden die nächsten Monate und Jahre zeigen.

Die NAEB empfiehlt daher: Wer trotz der finanziellen und technischen Risiken eine solche Anlage betreiben will, soll unbedingt mit seiner Versicherung das Brandrisiko klären und den Vertrag anpassen. Das unbeaufsichtigte Laden von Lithium-Ionen-Batterien jeder Bauart wird von den meisten Versicherungen heute als grobe Fahrlässigkeit eingestuft. Solche Speicherbatterien sollten niemals in bewohnten Bereichen installiert werden. Bei einem möglichen Brand entstehen sehr giftige Substanzen wie Flusssäure Kohlenmonoxid und krebserregende Cobaltverbindungen. Auf jeden Fall sollten immer Rauchmelder, Feuermelder und Kohlenmonoxidmelder installiert sein.

Prof. Dr. Frank Endres
Stellvertretender Beiratsvorsitzender der NAEB e.V.

Quelle:
[1] www.focus.de/immobilien/energiesparen/solarenergie/tid-30925/neuer-batterie-zuschuss-von-der-kfw-solarstrom-im-keller-speichern-lohnt-sich-das-preise-zwischen-6000-und-20-000-euro_aid_976864.html
[2] http://de.wikipedia.org/wiki/Boeing_787

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