Abnutzung im Knie: Was tun bei Meniskusverschleiß?

Abnutzung im Knie: Was tun bei Meniskusverschleiß?
Mai 25 13:48 2023 Print This Article

Ein Meniskusriss im Kniegelenk gehört zu den häufigen Akute Verletzungen. Doch es gibt auch einen schleichenden, degenerativen Meniskusverschleiß. Beide Verletzungsarten und ihre Behandlungsmöglichkeiten werden in diesem Beitrag diskutiert.

Meniskus als Stoßdämpfer und Stabilisator des Knies

Unter Menisken sind Fasern und Knorpel zu verstehen, die sich im Kniegelenk befinden. Es gibt auch noch andere Gelenke mit Menisken. Im Kniegelenk befindet sich ein innerer und äußerer Meniskus. Ihre Aufgabe ist es, als Hülle und Stütze die Knochen zu justieren. Das ermöglicht fließend-gleitende Beuge- oder Drehbewegungen.

Im gewöhnlichen Alltag zählen das Bücken, Hinknien, Treppensteigen oder gelegentliches Laufen zu den vielleicht herausforderndsten Aktivitäten für Menisken. Doch wer Sport treibt, insbesondere solche Sportarten, die den Kniebereich stark beanspruchen, der setzt seine Menisken unweigerlich zu einem höheren Verletzungsrisiko aus. Das gilt fürs Skifahren, Tennis oder für den Fußball. Entsprechend häufig kommt es hier zu Verletzungen.

Akuter Meniskusriss

Mehrheitlich verletzen sich jüngere Menschen unter 40 Jahren akut am Meniskus. Ob im Alltag oder beim Sport, durch ungeschickte Überlastungen des Knies. In solchen Fällen wird von einem “traumatischen Meniskusriss” gesprochen. Dieser ist durch ein einmaliges, “traumatisierendes” Ereignis verursacht worden. Folgende Bewegungen können das auslösen:

– abruptes Stoppen mit vollem Körpergewicht aufs Knie

– Verdrehen des Beines, besonders wenn der Körper noch in Bewegung ist

– heftiger Schlag oder Stoß aufs Knie

– starke Überdehnung des Knies

In leichten Fällen ist es möglich, dass Verletzte den Meniskusriss weder beim Vorfall noch später bemerken, weil keine Schmerzen oder sichtbare Schwellungen im Kniebereich aufgetreten sind. Naturgemäß ist die statistische Zahl solch glimpflicher Fälle nicht erfassbar, weil sie im Gegensatz zu den von Kniespezialisten behandelten Fällen gar nicht erst diagnostiziert werden.

Degenerativer Meniskusverschleiß

Völlig andere Ursachen als bei Akut-Verletzungen haben Vorgänge, die den Meniskus kontinuierlich über eine längere Zeit hinweg schädigen. Dabei kommt es zu einer Degeneration im Kniegelenk. Diese ist oft begleitet von weiteren Krankheitserscheinungen, allen voran der Arthrose. Ein schlecht geheilter oder gar unbehandelter Meniskusriss kann übrigens längerfristig auch zu einer Kniearthrose führen.

Im Zusammenhang mit einem degenerativen Meniskusverschleiß wird auch von altersbedingter Abnutzung gesprochen. Als Erklärung dient das Faktum, dass besonders Menschen ab 40 und älter von diesem Krankheitsbild betroffen sind. Die Begrifflichkeit der Abnützung ist unter Fachleuten gleichwohl nicht völlig unumstritten: Schließlich gibt es sehr alte Menschen, die ihr Leben lang körperlich gearbeitet haben, aber dennoch frei von solchen “Abnützung Symptomen” geblieben sind.

Es gibt verschiedene Ursachen des degenerativ bedingten Meniskusverschleißes. Dazu zählen:

– zu wenig Körperbewegung im Alltag

– schädliche Bewegungsmuster, die sich schon länger eingeschliffen haben

– dauerhaft hohe Spannung Muskeln und Faszien

– ungesunde Ernährung

– Übergewicht

Gerade bei dem degenerativen Verschleiß des Meniskus – aber nicht nur dort – lohnt sich im Rahmen einer gründlichen Ursachenforschung auch ein ganzheitlicher Blick auf den Patienten zu werfen, um eine erfolgversprechende Behandlung einzuleiten. Das funktioniert nur, wenn Arzt und Patient dafür offen sind, diesen Weg zu beschreiten.

Behandlungsmöglichkeiten

Bei akutem Meniskusriss mit Schmerzen und Schwellungen gilt es als Erstmaßnahmen, das Knie zu schonen und im Liegen das Bein hochzulegen. Schwellungen lässt sich gut mit kühlen Wickeln behandeln. Wer starke Schmerzen hat, greift vielleicht zu entsprechenden Medikamenten. Das Knie ist danach so lange zu schonen, bis die Symptome deutlich abklingen. Ist das nicht der Fall, ist der Gang zum Arzt oder Kniespezialisten ratsam. Dieser gibt nach seiner Untersuchung eine Diagnose ab und weiß, ob eine konservative Behandlung ausreicht oder ein operativer Eingriff durch einen Kniechirurg nötig ist. Das hängt auch davon ab, wie groß der Riss ist und ob Gewebeteile abgesplittert sind.

Je nach Verletzungsgrad des Meniskus ist also eine Operation unnötig. Durch regelmäßige und gezielte physiotherapeutische Übungen kann sich das Kniegelenk nach mehreren Wochen Schritt für Schritt wieder erholen. Geduld und Ausdauer sind gefragt. So kann sich der Meniskus regenerieren und eine Operation im Rahmen einer Kniespiegelung (Arthroskopie) ist vermeidbar.

Bei degenerativen Meniskusverschleiß raten die meisten Fachleute von einer Operation ab. Hier sind körpertherapeutische Maßnahmen mit Alltagsübungen sehr wichtig. Bei Übergewicht hilft natürlich Abnehmen. In jedem Fall sollten auch die Ernährungsgewohnheiten kritisch überprüft und optimiert werden. Wer will, kann mit Unterstützung von Fachpersonen den eigenen Heilungsweg durch Kräuteranwendungen oder andere Naturheilverfahren ergänzen.

  Categories:
view more articles

About Article Author

write a comment

0 Comments

No Comments Yet!

You can be the one to start a conversation.

Only registered users can comment.