Sie verreisen mit der Familie – oder allein? Gehen wandern – oder an den Strand? Hauptsache, mit einem guten Buch. Hier sind 55 ganz persönliche Lese-Empfehlungen für diesen Sommer.
Konrad Paul Liessmann ist Autor einer „Theorie der Unbildung“, sieht „Bildung als Provokation“ und bemängelt, dass im Unterricht nur noch „Kompetenz“ vermittelt werden soll. Beim gemeinsamen Schallplattenhören kritisiert der Philosoph auch die moderne Universität.
Wenn die schweren Jungs der JVA Tegel das härteste Stück von Shakespeare spielen, wissen sie selbst am besten, worum es geht. Aber auch Schiller hätte sich auf dem Gefängnishof wohler gefühlt als im Staatstheater – er hatte da so eine Idee von der Freiheit.
Für die kommenden zehn Jahre sind Arabella Stanton, Dominic McLaughlin und Alastair Stout die Helden in der Harry-Potter-Serie. Sie können sich ein Beispiel nehmen an Daniel Radcliffe und Emma Watson. Aber ihre Bedingungen sind jetzt ganz andere.
28. Juni 1825: Harry Heine reist von Göttingen nach Heiligenstadt im Eichsfeld, um Heinrich Heine zu werden – und ein Bürger ohne Nachteile im Berufsleben. Später bereut er seine Taufe: „Ich bin jetzt bei Christ und Jude verhasst“.
Der amerikanische Künstler KAWS lässt sich von der Kunstgeschichte, von Hip-Hop und Comics inspirieren. Seine Ästhetik berührt Betrachter weltweit und unmittelbar – auch dank einer ikonischen Figur.
Die Deutschen ziehen immer später bei Mama und Papa aus – ein europaweiter Trend. Das hat mit steigenden Lebenshaltungskosten, aber auch mit einem verlogenen Generationenvertrag zu tun.
Ein Traditionsverlag streicht nach Kritik aus dem Netz den Beitrag einer Autorin aus einem Sammelband, die sich Sorgen um den Begriff „Frau“ macht. Das zeigt die Absurdität vieler neuer feministischer Debatten. Zu fürchten ist auch, dass Verlage heute kaum noch ihre eigentliche Aufgabe kennen.
Die Figuren, die er erschaffen hat, sind weltberühmt. Seine Werke erzielen Höchstpreise, Millionen Menschen folgen ihm auf Social Media. Für diese Künstlerausgabe konnten wir einen Star der zeitgenössischen Kunst gewinnen: KAWS. Nun gestaltet er die Seiten dieser besonderen WELT-Ausgabe.
Eine Zeitung als Sammlerstück: Längst ist die WELT-Künstlerausgabe eine Institution. 16 Jahre, nachdem Georg Baselitz den Startschuss für die Reihe gab, nimmt uns KAWS in seine Welt mit, die Skate-Kids in Tokio genauso begeistert wie prominente Sammler aus Hollywood.
Statt die Zeit bis zum Ruhestand im Büro abzusitzen, entscheiden sich immer mehr junge Menschen in den USA für „Mikro-Renten“. Was hat es mit diesem Trend genau auf sich? Und welche Voraussetzungen muss man eigentlich für das „Micro-Retirement“ mitbringen?
16 Jahre lang war Joachim Lux Intendant des Thalia-Theaters in Hamburg. Zum Abschied lässt er auch eine fast legendäre „Faust“-Aufführung noch einmal spielen. Die politischen Anspielungen wirken mittlerweile alt, aber die Schauspieler überzeugen noch immer.
Die in Halle gestarteten Händel-Festspiele widmen sich den italienischen Jahren des Komponisten. Als junger Mann reiste Händel durch Florenz, Rom, Neapel und Venedig – und ließ sich dabei für ein unmoralisches Libretto über Macht- wie Liebesgelüste inspirieren.
Hierzulande kommen auf jeden Rentner zwei Beitragszahler – bald wohl noch weniger. Das längere Arbeiten lässt sich also nicht vermeiden. Was die Politik ändern könnte, damit die Bürger dabei keine schlechte Laune bekommen, zeigt ein Blick nach Skandinavien.
Väter sollen heute mehr in die Kinderbetreuung eingebunden werden – und das möglichst früh. Doch was, wenn sie dabei Frauen in den sensiblen Momenten nach der Geburt stören? Mein irritierendes Erlebnis auf der Wöchnerinnenstation.
Für die Beach Boys schrieb er Surfmusik, obwohl er weder an den Strand ging noch ins Wasser. Pop war für Brian Wilson eine eigene Welt voller göttlicher Symphonien. Nun ist auch er nicht mehr unter den größten lebenden Komponisten. Ein Nachruf.
Der Schuldspruch gegen Harvey Weinstein 2020 galt als Meilenstein nicht nur für #MeToo – bis er 2024 überraschend kassiert wurde. Nun hat erneut eine Jury geurteilt.
Der Frontmann der Beach Boys, Brian Wilson, ist tot. Dies teilte seine Familie auf seiner Webseite und über soziale Medien mit. Die Beach Boys wurden in den 60er Jahren mit Hits wie "Good Vibrations", "Surfin' USA" und "I get around" weltberühmt.
Das Erfolgskinderbuch „Drachenzähmen leicht gemacht“ macht sich im Kino für den nächsten epischen Kampf zwischen bodenständigen Wikingern und fliegenden Fabelwesen bereit. In einer Hinsicht ist der Film wegweisend. In einer anderen ist hingegen noch Luft nach oben.
Meister des abstrakten Expressionismus und des Eigensinns – der Maler Ed Clark setzte seine Energie in Farben um, die allein vom Bild erzählen. Dem Label „Black Art“ hat er sich immer entzogen, im Gegensatz zu Sammlern und Museumsleuten.
Zur Eröffnung des Holland Festivals ist Kirill Serebrennikow eine ruhige, kluge, anrührende, eigentlich einfache Inszenierung von Mussorgskis Boris Gudonow gelungen. Immer wieder schlägt dieser scheinbar konkrete Bilderbogen aber um ins Surreale.
Sebastian Haffner war als politischer Publizist berühmt. Jetzt erscheint ein Liebesroman aus dem Nachlass. Er spielt 1932 in Paris und zeigt, wie viele gute Deutsche es damals noch gab.
Erstmals wird das Amsterdamer Versteck der Familie Frank in „realitätsnaher“ Weise ausgestellt. Ein Gang durch die Nachbildung der fünf Räume, die zwei Jahre lang Schutz vor den Nazis boten, beantwortet die Frage, ob diese Art der Erinnerung legitim ist, sehr eindeutig.
Unzählige junge Männer werden heute von einer quälenden Einsamkeit heimgesucht. Doch warum fühlen sie sich eher allein als gleichaltrige Frauen? Vielen der betroffenen Männer fehlt die emotionale Verbundenheit – die Fähigkeit, sich auf stabile, tragende Bindungen einzulassen.
Nehmen Ausländer Amerikanern Plätze an US-Unis weg? Was ist vom Vorschlag Wolfram Weimers für ein Exil-Harvard in Deutschland zu halten? Der Systemtheoretiker Rudolf Stichweh hat Antworten – und weiß, welche Weltregion von Trumps Krieg gegen die Wissenschaft profitieren könnte.
Der Nagel war sein Markenzeichen seit den 1950er-Jahren, als Günther Uecker zu den Wegbereitern der Stunde Null der Kunst gehörte. Dabei vertrat er nie die reine Zero-Lehre. Uecker wollte starke Zeichen hinterlassen und blieb doch ein verletzlicher Zeitgenosse.
Mit handelsüblichen Nägeln schrieb Günther ein neues Kapitel Kunstgeschichte. Und wurde Teil der deutschen Nachkriegsavantgarde. Jetzt starb der international bekannte Objektkünstler im Alter von 95 Jahren.
Florence Kasumba war die erste schwarze „Tatort“-Kommissarin. Die Aufregung darüber versteht sie bis heute nicht. Sie spielt in Hollywood mit Scarlett Johansson, macht Musical. Und zeigt, wie man Haltung bewahren kann.
Ein Auflösungsvertrag mit sofortiger Freistellung als Ballettdirektor der Hamburgischen Staatsoper. Vorangegangen waren ein offener Brief gegen Demis Volpi, Mobbing-Vorwürfe, Kündigungen. Wie schrecklich das enden kann, wird an einer anderen legendären Tanzbühne sichtbar.
Die Regierung fordert, dass mehr gearbeitet werden solle. Es gehe schon nicht mehr um Work-Life-Balance, sondern um „Life-Life-Balance“, beklagt die CDU. Hat die ARD bereits 1972 damit angefangen, das Leben jenseits der Lohnarbeit zu verklären?