“Integrative Medizin” – nein danke!

November 22 23:04 2011 Print This Article

ANME – Europäische Interessenvertretung der Komplementären und Alternativen Medizin feiert 10jähriges Jubiläum

“Zehn Jahre Einsatz für Komplementäre und Alternative Medizin bedeuten vor allem Eines: Ein ständiger Kampf um politische Anerkennung”, konstatiert Nora Laubstein, Gründungsmitglied und 1. Vorsitzende der Association of Natural Medicine in Europe (ANME) e.V. “Alle Betroffenen in einem Netzwerk, europaweit zu versammeln, erschien vielen als eine riesige Illusion, der Naturheilkunde in Europa eine Stimme zu verleihen; und es war und ist ein dorniger Weg auf europäischem Parkett.”

2001 trat die Nichtregierungsorganisation (NGO) erstmals an die Öffentlichkeit und wurde in der Zwischenzeit sowohl Mitglied der European Health Alliance (EPHA) als auch des Zusammenschlusses der homöopathischen und anthroposophischen Hersteller (ECHAMP) in Brüssel. Viele Verfahren der so genannten CAM, der Complementary and Alternative Medicine, bekamen erstmals eine Vertretung auf europäischer Bühne (http://www.anme.info/ziele_aufgaben.htm). ANME vertritt die Interessen von Naturärzten, Heilpraktikern und allen naturheilkundlich Tätigen in ganz Europa und tritt für den Erhalt und die Förderung bewährter Naturheilmittel und -verfahren ein. “So wie die konventionelle Medizin für sich in Anspruch nimmt ein Heilsystem zu sein, so sehr ist es notwendig die globale Naturheilkunde als ein in sich geschlossenes Heilsystem anzuerkennen”, fordert Nora Laubstein anlässlich des 10jährigen Bestehens der Organisation. Diese Ansicht teilen eine stetig steigende Mitgliederzahl von rund 60 nationalen und europäischen Organisationen und Verbänden und etwa 250 europaweit beheimateten Einzelmitgliedern. Im Laufe der Jahre wurden viele neue EU-Fachorganisationen gegründet. Doch ANME ist bis heute europaweit die einzige Organisation geblieben, die wirklich alle CAM-Beteiligten zusammenführt.

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal von ANME ist die klare Absage an eine Ablösung der CAM durch die sogenannte und aktuell oft besprochene “Integrative Medizin”. Diese gibt vor, im Rahmen einer konventionellen medizinischen Behandlung und unter Aufsicht eines Arztes in wissenschaftlichen Studien als wirksam bewiesene Bruchstücke aus verschiedenen CAM-Verfahren zum Wohle des Patienten einzusetzen. Laubstein sieht darin eine unheilvolle Entwicklung: “Nicht-ärztliche Therapeuten verlieren dadurch ihre Souveränität, nicht-wissenschaftlich als wirksam und sicher bewiesene CAM-Therapieverfahren werden verdrängt und eine naturheilkundliche Behandlungsgrundlage entfällt.” Ein “Medical Act” wurde bereits auf europäischer Ebene verabschiedet, nach dem nur akademisch ausgebildete Ärzte zur Ausübung der Heilkunde befugt sind.

Anlässlich des Jubiläums wurde erstmalig der mit 500 Euro dotierte ANME-Förderpreis verliehen. Den Preis erhielt Dr. Michaela Noseck-Licul, eine junge Wissenschaftlerin aus Österreich, die unter dem Titel “Herausforderungen im Umgang mit traditionellem Heilwissen” nachwies, dass die Methodik der evidenz-basierten Medizin nicht genügt, um komplementäre und alternative Therapiemethoden zu erfassen (http://www.cam-tm.com). Die Auswirkungen der EU-Gesetzgebung auf die nationale Gesundheitspolitik nehmen stetig zu und betreffen auch CAM. Diese stellt jedoch ein kulturelles Erbe dar, das unter Vorwänden wie Verbraucherschutz von den unterschiedlichsten Interessengruppen in Frage gestellt wird. Die Messlatte der Wissenschaftlichkeit, ihre mechanische Unvollkommenheit der wissenschaftlichen Methodik gegenüber und mangelnde Einsichten und Kenntnisse über das die Lebenskräfte beeinflussende, eigenständige Heilsystem beinhalten kritisches Potenzial. Traditionelle Heilweisen, Behandlungen und Medikamente, so das Ergebnis der Untersuchung, sind gefährdet, als kulturelles Erbe der Menschheit in der EU sukzessive ausgelöscht zu werden.

ANME hofft unter anderem auf das EU-CAMbrella-Projekt, das bis Dezember 2012 im Dialog mit Wissenschaftlern und Universitäten aus vielen EU-Ländern eine umfangreiche Datensammlung zu den aktuell angewandten Naturheilverfahren erstellen soll. Darüber hinaus ist es Aufgabe des Projekts, die bestehende CAM-Forschung zu erfassen und festzulegen, welche Forschungsmethoden sich für Komplementärtherapien eignen.

Die Association of Natural Medicine in Europe e.V. (ANME) ist eine NGO (Nichtregierungsorganisation) und versteht sich als ein Netzwerk, das sich für die Naturheilkunde bzw. komplementäre und alternative Medizin (CAM) europaweit einsetzt. ANME besteht aus naturmedizinisch ausgerichteten Organisationen, biologisch-pharmazeutischen Unternehmen und naturheilkundlich arbeitenden Therapeuten in ganz Europa, um gemeinsam eine starke Position für die Naturheilkunde in Europa aufzubauen, die Zukunft der Naturmedizin in Europa zu gestalten und zu festigen.

Kontakt:
Association of Natural Medicine in Europe e.V. (ANME)
Nora Laubstein
Waldstr. 21
61137 Schöneck
06187 9928121

http://www.anme.info
info@anme.info

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