Hörverlust bei Babys: ein sensibles Thema, das schnelles Handeln erfordert

Juni 11 11:27 2013 Print This Article

(ddp direct) Stäfa / Zug, Schweiz – Viele Menschen kennen Hörverlust als eine typische Alterserscheinung, obwohl er durchaus auch im Kindes- und sogar schon im Säuglingsalter auftreten kann. Jährlich werden weltweit rund 665.000 Kinder mit einem signifikanten Hörverlust geboren. In Deutschland kommen von 1.000 Neugeborenen ein bis zwei mit einem Hörverlust auf die Welt. Je früher eine Hörminderung entdeckt und versorgt wird, desto größer sind die Chancen auf eine altersgerechte Entwicklung.

Neugeborene haben bereits mehrere Monate Hörerfahrung im Mutterleib hinter sich. Ihr Hör- und Sprachvermögen entwickelt sich nach der Geburt weiter, indem sie Stimmen und andere akustische Reize aus ihrer Umwelt hören und nachahmen. Erfährt das Gehirn aufgrund eines unversorgten Hörverlusts keine Hörreize, kann sich die altersgerechte Sprachentwicklung verzögern. Diese Versäumnisse sind nur schwer wieder aufzuholen. „In den ersten Lebensmonaten wird der Grundstein für das Erlernen von Sprache gelegt“, erläutert Christiane Schubert, Leiterin der Pädakustik beim Hörgerätehersteller Phonak. „Das Hör- und Sprachvermögen ist für die emotionale und soziale Entwicklung ausschlaggebend und bildet die Basis für das spätere gesellschaftliche sowie berufliche Leben.“ Daher ist es besonders wichtig, dass ein Hörverlust bei Babys frühzeitig entdeckt und versorgt wird.

Auslöser für Hörverlust bei Babys
Die Ursachen für einen Hörverlust bei Babys sind unterschiedlich und können zu verschiedenen Zeitpunkten auftreten. „Etwa die Hälfte aller vorgeburtlichen Fälle sind genetisch bedingt“, sagt Christiane Schubert. Aber auch Infekte der Mutter während der Schwangerschaft (z.B. Röteln) oder schädliche Substanzen, die während der Schwangerschaft eingenommen werden (z.B. Alkohol) können eine Hörminderung hervorrufen. Komplikationen bei der Geburt (z.B. Sauerstoffmangel), Kopfverletzungen oder unbehandelte Ohrinfekte (z.B. Mittelohrentzündung) können Auslöser für einen Hörverlust sein. Der so genannte lärmbedingte Hörverlust kann leicht vermieden werden. Diese Art von Hörminderung wird beispielsweise durch zu lautes Kinderspielzeug verursacht. Babys halten sich die lauten Spielsachen gerne an Gesicht und Ohren, was das junge Gehör unwiderruflich schädigen kann.

Wie erkennt man, dass ein Baby einen Hörverlust hat?
In Deutschland ist das so genannte Neugeborenen-Hörscreening, das direkt nach der Geburt im Krankenhaus angeboten wird, gesetzlich verankert. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten. Eltern sollten ihren Arzt darauf hinweisen, dass sie den Test wünschen. „Das Screening dauert nicht lange, ist komplett schmerzfrei und sorgt schnell für Klarheit, ob weitere Höruntersuchungen nötig sind“, so Christiane Schubert. „Es sollte erst ab dem ersten bis zweiten Lebenstag durchgeführt werden, da direkt nach der Geburt oft noch Fruchtwasser in den Ohren ist. Dies kann oft zu falschen Testergebnissen führen.“

Eltern sollten darauf achten, wie ihr Baby auf akustische Reize (z.B. laute Geräusche wie Klatschen) reagiert. Wenn sie Bedenken bezüglich der Reaktion ihres Kindes haben, sollte der Kinderarzt aufgesucht werden. Ein weiteres Anzeichen: Nehmen die Laute, die Babys von sich geben, plötzlich ab oder weisen sie wenig Höhen und Tiefen auf, sollten Eltern – im wahrsten Sinne des Wortes – hellhörig werden.

Therapieverfahren für die ganz Kleinen
Bei Verdacht auf einen Hörverlust sollten Eltern umgehend den Kinderarzt, Pädaudiologen (auf Hörstörungen im Kindesalter spezialisiert), Pädakustiker (speziell für Kinder ausgebildeter Hörgeräteakustiker) oder HNO-Arzt aufsuchen. Wird ein Hörverlust entdeckt, kommen je nach Art der Hörminderung verschiedene Behandlungsmethoden in Frage:

– Schallleitungsschwerhörigkeit (konduktiver Hörverlust) wird oft durch einen Schnupfen oder eine Mittelohrentzündung ausgelöst; entsprechende Medikamente können Abhilfe leisten.

– Bei einer Schallempfindungsschwerhörigkeit handelt es sich um einen dauerhaften Hörverlust. Wird dieser nach ausführlichen Untersuchungen diagnostiziert, kann er in einem ersten Schritt durch Hörgeräteversorgung behandelt werden. Hörgeräte können bereits in den ersten Lebensmonaten individuell beim Pädakustiker angepasst werden. Bei einem hochgradigen Hörverlust und ungenügender Wirkung von Hörgeräten kann ein Cochlea-Implantat (CI) die richtige Wahl sein. Da ein CI operativ eingesetzt werden muss, sollte ein spezialisierter HNO-Arzt aufgesucht werden.

Hilfreiche Tipps für Eltern von Babys mit Hörverlust:

– Babys mit Hörverlust brauchen in erster Linie genau dasselbe, wie alle Kinder: die Liebe, Geduld und Aufmerksamkeit ihrer Eltern.
– Eltern sollten schon im Säuglingsalter versuchen, mit dem Baby beim Sprechen Blickkontakt zu halten. Dabei sollten Mimik und Gestik mit dem Gesagten übereinstimmen.
– Der Hörverlust des eigenen Babys sollte kein Tabu-Thema sein: Wird von Anfang an offen darüber gesprochen, fällt es den Eltern und später auch dem Kind leichter, natürlich damit umzugehen.
– Sänger und Hear the World Botschafter Joey McIntyre macht es vor: Regelmäßig spricht er in der Öffentlichkeit über die Erfahrungen mit seinem Sohn, der mit Hörverlust geboren wurde: http://www.hear-the-world.com/de/ueber-uns/prominente-botschafter/botschafter-im-gespraech/joey-mcintyre.html

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